Umwelt- und Naturschutz

Wartehäuschen an Haltestellen für Bienen & Co. begrünen

Utrecht und andere Städte machen’s vor: Um etwas aktiv gegen das Artensterben zu tun, werden dort die Dächer von Wartehäuschen mit bienenfreundlichen Pflanzen begrünt. Die Grünen-Fraktion setzt sich dafür ein, dies auch an den Bus- und Bahnhaltestellen der BSAG umzusetzen. Die Begrünung von Wartehäuschen hat Vorteile für Insekten und Menschen, unterstreicht der umweltpolitische Sprecher Ralph Saxe: „Sedum-Pflanzen wie der Mauerpfeffer geben Insekten wie Bienen, Hummeln & Co. ein zusätzliches Nahrungsangebot. Sie filtern aber auch Feinstaub aus der Luft, speichern Regenwasser und spenden an heißen Tagen etwas Abkühlung. Das ist auch angesichts von mehr Hitzewellen im Zuge des Klimawandels wichtig, weil es gerade älteren Menschen das Warten auf die nächste Bahn etwas erträglicher macht.“

Doch bis in Bremen die ersten Wartehäuschen begrünt werden, sind noch einige Hürden zu überwinden. Das geht aus der Antwort des Umweltressorts auf eine Anfrage der Grünen in der Stadtbürgerschaft hervor. So muss nicht nur geklärt werden, ob die Statik der Wartehäuschen für die Dachbegrünung taugt und wer die Pflege übernimmt. Vor allem müssen zunächst Gespräche mit der Wall GmbH geführt werden, der fast alle Haltestellen-Unterstände gehören. Der entsprechende Vertrag läuft noch bis 2025. Zur Vorgabe kann die BSAG die Dachbegrünung oder auch ein Solardach z.B. für die Beleuchtung der Haltestellen und den Betrieb der elektrischen Infotafeln erst bei einer Neuausschreibung machen. Immerhin plant die BSAG in der Zwischenzeit als Pilotprojekt eine ‚Bienenhaltestelle’. Außerdem will sie die Grüngleise ab 2020 mit Sedum-Pflanzen versehen. „Das ist ein guter Anfang, der aber nicht die flächendeckende Begrünung der Wartehäuschen ersetzt. Mittelfristig sollte das umgesetzt werden. Falls Sedum-Dächer aufgrund der Statik nicht zu machen sind, wären insektenfreundliche Kletterpflanzen eine Alternative. Diese Variante hat z.B. Wien für seine Haltestellen gewählt“, so Ralph Saxe.