Bau- und Stadtentwicklung

Halbe-Halbe: Grün und Wohnen statt Rennbahn-Volksbegehren

Die Grünen-Fraktion hat heute in der Bürgerschaftsdebatte zur Zukunft des Rennbahn-Geländes empfohlen, beim Volksentscheid mit Nein zu stimmen. Das Volksbegehren will jegliche Bebauung auf dem Areal verhindern. Die Grünen fordern hingegen angesichts des Wohnungsmangels, auf der Hälfte des städtischen Rennbahn-Areals bezahlbaren Wohnraum zu schaffen und die andere Hälfte für Grün, Sport und Freizeit zu nutzen. Hochhäuser werden nicht gebaut. Das Grün und die Gewässer werden ökologisch aufgewertet. Die Grundstücksvergabe erfolgt durch die öffentliche Hand, u.a. in Erbpacht. Die Zahl der Wohnungen soll auf 1000 bis 1200 begrenzt und der Autoverkehr durch ein innovatives Verkehrskonzept gering gehalten werden. Damit sich die Menschen bei einem Nein zum Volksbegehren darauf verlassen können, hat die Stadtbürgerschaft einen rot-grünen Antrag mit entsprechenden Eckpunkten beschlossen. Der Senat ist damit gefordert, sich im Fall einer Ablehnung des Volksbegehrens bei der Entwicklung des Rennbahn-Geländes an die Maßgabe halbe-halbe zu halten.

Auf dem städtischen Rennbahn-Areal bietet sich die große Chance, so der stadtentwicklungspolitische Sprecher Robert Bücking, ökologisch aufgewertetes Grün und Wohnungsbau gleichberechtigt zu verbinden: „Die Bürgerinitiative will Wohnungen auf der Rennbahn mit dem Volksentscheid komplett verhindern. Das finden wir falsch und werben im Interesse der gesamten Stadt für ein Nein beim Volksentscheid. Wir treten für eine Lösung ein, die bezahlbaren Wohnraum und eine große Grünoase mit Sport- und Freizeitangeboten ermöglicht. In Bremen gibt es viele Menschen, die bezahlbaren Wohnraum suchen. Wir wollen angesichts steigender Mieten und Hauspreise auf der einen Hälfte erschwingliche Wohnungen für alle bauen. Erbpacht wird dabei eine zentrale Rolle spielen. Hochhäuser an dieser Stelle lehnen wir ab. Die andere Hälfte bleibt grün und wird ökologisch aufgewertet. Bisher ist das nur eine riesige Wiese, aber kein Biotop. Durch die Öffnung des Geländes verbessert sich die Verbindung zwischen Hemelingen und der Vahr. Diese Chance sollte man nicht leichtfertig vertun, zumal sich auch die Beiräte vor Ort für die Lösung Grün und Wohnen ausgesprochen haben.“