Klimaschutz und Energiewende | Wirtschaft
Klimaschutz blockiert, Standort gefährdet: Arcelor Mittal muss Kurs ändern!
Der Stopp des klimaneutralen Umbaus beim Bremer Stahlwerk sorgt für Empörung: Die Grünen werfen dem Konzern vor, den Standort und den Klimaschutz gleichermaßen zu gefährden – und fordern ein klares Umsteuern.
Die Entscheidung von Arcelor Mittal, keine Förderanträge für den klimaneutralen Umbau des Bremer Stahlwerks zu stellen, stößt bei der Grünen-Bürgerschaftsfraktion auf scharfe Kritik. Laut Medienberichten hat der Konzern den eigentlich geplanten Umstieg auf Wasserstoff-Technologie und Elektroöfen vorerst gestoppt. Damit droht nicht nur ein herber Rückschlag für den Klimaschutz, auch der Stahlstandort Bremen gerät massiv unter Druck.
Emanuel Herold, wirtschaftspolitischer Sprecher der Grünen, warnt: „Wenn Arcelor Mittal jetzt die grüne Transformation abbricht, gefährdet das die Zukunftsfähigkeit des Standorts – und damit tausende Arbeitsplätze. Standortleitung, Betriebsrat und Beschäftigte arbeiten seit Jahren eng mit der Bremer Politik und Verwaltung Hand in Hand, um die Transformation zum Erfolg zu machen. Diesen solidarischen Weg gehen wir weiter, der Standort Bremen darf nicht fallen gelassen werden. Ein zukunftsfester Stahlstandort braucht Investitionen in moderne, klimafreundliche Technologien. Wer heute nicht umbaut, hat morgen keinen Markt mehr. Arcelor ist aufgefordert, seinen Kurs zu ändern.“
Philipp Bruck, klima- und energiepolitischer Sprecher der Grünen-Fraktion betont: „Gerade angesichts des internationalen Wettbewerbs ist jetzt ein industriepolitisches Signal nötig, das Ökologie und Ökonomie zusammen denkt. Ohne klimafreundlichen Umbau steuert das Werk auf eine CO₂-Kostenfalle zu. Der CO₂-Preis wird weiter steigen, und ohne Transformation wird der Betrieb wirtschaftlich immer weniger tragbar. Der Verzicht auf den Umbau wäre ein Rückschritt beim Klimaschutz. Statt weiter auf fossile Brennstoffe zu setzen, braucht es grünen Wasserstoff – auch als Chance für Wertschöpfung und Innovation.“ Der Grünen-Fraktionsvize an die Adresse der CDU-geführten Bundesregierung: „Wir erwarten von der Bundesregierung, dass sie sich auf europäischer Ebene entschieden für die nötigen Rahmenbedingungen für grünen Stahl einsetzt, insbesondere für einen funktionierenden Schutz vor klimaschädlichen Billigstahlimporten. Ohne faire Wettbewerbsbedingungen droht Europas grüne Industrieagenda ins Leere zu laufen“, so Philipp Bruck.