Bau- und Stadtentwicklung

Gestra-Gelände in Findorff: Bremen bekommt ein neues Quartier

Arbeiten und Wohnen, Bildung und Kultur, Freizeit und Versorgung: Das Gestra-Gelände in Findorff kann ein "Neuer Ort der Produktiven Stadt" werden.

Auf dem frei werdenden heutigen Produktionsgelände des Geräte- und Armaturenherstellers Gestra soll in Findorff ein neues Quartier für Wohnen und Gewerbe entstehen. „Seit vielen Jahren gibt es in Findorff die Vision, hier mit einem lebendigen gemischten Quartier im Zentrum des Stadtteils den öffentlichen Raum zu erweitern und zu entwickeln. Damit sind wir jetzt einen entscheidenden Schritt weiter“, freut sich Bithja Menzel, die Sprecherin der grünen Bürgerschaftsfraktion für Bau und Stadtentwicklung: „Mit einem ambitionierten Bebauungsplan sollen hier künftig denkmalgeschützte Industriegebäude und Neubauten für eine zeitgemäße Mischung aus Wohnen, Freizeit und Arbeit genutzt werden.“ Die Deputation für Mobilität, Bau und Stadtentwicklung hat dazu heute den Planaufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan und den Entwurf eines Vorkaufsortsgesetzes für das Gestra-Gelände beschlossen.

„Mit dem Vorkaufsortsgesetz sichern wir der Stadt den Zugriff auf das Gelände mitten in Findorff. Damit wollen wir eine Entwicklung garantieren, die dem Stadtteil guttut. Wichtige Aspekte bei der Planung sind neben neuem Wohnraum für verschiedene Zielgruppen auch die dazugehörigen Kapazitäten im Kita- und Schulbereich sowie eine Belebung mit geeignetem Gewerbe – und nicht zuletzt öffentliche Wege zur Integration in den bestehenden Stadtteil sowie eine ökologische Aufwertung des Geländes“, so Bithja Menzel: „Im weiteren Planungsprozess brauchen wir eine breit abgestimmte Abwägung aller Möglichkeiten, denn das Gestra-Gelände ist attraktiv für sehr viele Nutzungen, hat aber nur eine begrenzte Fläche.“ So könnte das Stadtentwicklungsprojekt ein weiteres Beispiel für die 2023 beschlossene Bremer „Strategie zur Entwicklung von Neuen Orten der Produktiven Stadt“ werden, durch die ausgewählte Quartiere mit hoher Dichte und vielfältiger Nutzung in zentralen urbanen Lagen geschaffen werden. Dazu erläutert die baupolitische Sprecherin: „Wo Arbeiten und Wohnen, Bildung und Kultur, Freizeit und Versorgung eng beieinander liegen und gut erreichbar sind, bleibt der motorisierte Verkehr automatisch begrenzt. Handwerksbetriebe, Dienstleistungen, kleinere Manufakturen und Unternehmungen der Kultur- und Kreativwirtschaft sind dazu als gewerbliche Nutzungen besonders geeignet.“