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Bremens Moorlandschaften wirtschaftlich und ökologisch sinnvoll entwickeln
Grundlage für einen guten Umgang mit den Mooren muss eine umfassende Datenerhebung sein.
Große Teile des Bremer Grünlands sind Moorflächen. Sie sind wichtige Grundlage der Bremer Landwirtschaft und zugleich wichtiger Lebensraum für eine vielfältige Flora und Fauna. Auf Initiative der Grünen wird die Bremische Bürgerschaft in der nächsten Parlamentswoche voraussichtlich ein neues Moorschutzprogramm für Bremen debattieren und beschließen.
„Moore sind gerade für den Klimaschutz essenziell“, erläutert Philipp Bruck, der klimapolitische Sprecher der Grünen-Fraktion, seine Initiative zum besseren Schutz und zur ökologisch und ökonomisch sinnvollen Bewirtschaftung der Bremer Moorflächen: „Je nach der Art der Bewirtschaftung verursachen sie große Mengen Treibhausgasemissionen – oder können sogar CO₂ binden.
Weil sich die Moore in ihrer Klimawirkung so stark unterscheiden, müssen auch Maßnahmen zum Schutz und zur Förderung stark differenziert werden.“ Während einzelne Hochmoorflächen wiedervernässt werden sollten, um das Klima zu schonen, sollen Niedermoorflächen mit geringen Treibhausgasemissionen und bedeutenden Wiesenvogelvorkommen im Sinne der Artenvielfalt erhalten bleiben. Weitere Flächen könnten anders als bisher genutzt werden und so eine Vernässung der Flächen ermöglichen – vom Anbau von Energiepflanzen über eine Beweidung mit Wasserbüffeln bis hin zu Photovoltaik-Anlagen zur Nutzung der Sonnenenergie. „Wir können hier Moorschutz, Klimaschutz, Biodiversität und praktische Landwirtschaft sinnvoll miteinander verbinden“, so der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen.
In einem ersten Schritt sollen deshalb genauere Daten über die Bremer Moorflächen erhoben werden, die bisher in Bremen nicht vorliegen. „Darauf aufbauend können dann Maßnahmen entwickelt werden, mit denen die Moore besser geschützt werden – dort, wo das sinnvoll ist. Dieser Moorschutz muss gemeinsam mit den Menschen geplant und umgesetzt werden, denen das Land gehört und die es bewirtschaften – schließlich sind sie es, die am Ende über die Maßnahmen entscheiden. Wir setzen darauf, durch attraktive Rahmenbedingungen zu überzeugen“, erklärt Bruck. Auch Umwelt- und Deichverbände sollen bei Planung und Umsetzung beteiligt werden.
„In Bremen gibt es etwa beim Wiesenvogelschutz schon gute Beispiele, wie Landwirt*innen im Sinne des Umwelt- und Artenschutzes aktiv sind. Auch beim Moorschutz zugunsten von Klima und Biodiversität wäre eine solch kooperative Zusammenarbeit für alle Beteiligten in Bremen und Bremerhaven ein großer Gewinn“, freut sich der klimapolitische Sprecher auf ein neues produktives Kapitel im Bremer Umweltschutz.