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Abpflastern! Das Bremer Entsiegelungskataster geht an den Start
Karten zur Versiegelung sind im Internet einsehbar
Die ersten Fortschritte des für die Schwammstadt Bremen wichtigen Bremer Entsiegelungskatasters werden in einem Bericht für die Baudeputation deutlich. Mit Hilfe Künstlicher Intelligenz wurden zunächst Satellitenbilder von 2021 ausgewertet, anschließend werden Bilder von 2023 und 2025 einbezogen, um Veränderungen der versiegelten und unversiegelten Flächen abzubilden. „Mit dieser neuen Datengrundlage können nun in öffentlich zugänglichen Karten die jeweiligen Flächentypen und der Versiegelungsgrad für jeden Ort in Bremen eingesehen werden. Das ist ein erster wichtiger Schritt, um große und kleine, öffentliche und private Projekte zur Entsiegelung initiieren zu können“, erklärt Bithja Menzel, die bau- und stadtentwicklungspolitische Sprecherin der Grünen-Bürgerschaftsfraktion das von den Grünen initiierte Projekt Entsiegelungskataster: „In Zukunft lassen sich damit auch besonders geeignete und bedürftige Orte für Entsiegelung in den Karten erkennen, die dann priorisiert und angegangen werden sollen. Und Entsiegelungs-Fortschritte werden langfristig sichtbar.“ Die neuen Karten sind im Klima-Informationssystem Bremen unter https://geoportal.bremen.de/klimainfosystem mit dem Suchwort Versiegelungskartierung zu sehen.
Abpflastern geht auch privat!
„Diese Datengrundlagen können ein guter Einstieg und Motivation auch für private Entsiegelungsinitiativen oder Initiativen in den Stadtteilen sein“, lobt Ralph Saxe, umweltpolitischer Sprecher der Grünen, den Start des Entsiegelungskatasters: „Das Projekt „Abpflastern“ ist in Hamburg höchst erfolgreich, in den Niederlanden ist das entsprechende „Tegelwippen“ schon zu einem Quartiere verbindenden, das Klima schützenden und Klimafolgen abmildernden Nachbarschafts-Wettbewerb geworden. Das schwebt uns auch für Bremen vor – und es freut uns sehr, dass es nun auch in Bremen erste Initiativen zum gemeinschaftlichen Abpflastern gibt.“
Fördermittel erhalten!
Bithja Menzel mahnt eine zügige Weiterentwicklung des Entsiegelungskatasters und der damit angestrebten Projekte an: „Bremen hat bei den ersten Schritten des vom Bund geförderten Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz (ANK) und den Daten aus einem EU-Projekt profitiert. Deshalb ist und bleibt es wichtig, dass der Senat für solche Projekte die nötigen Kofinanzierungsmittel einplant und zur Verfügung stellt.“ Die stadtentwicklungspolitische Sprecherin verweist auf die geförderten Entsiegelungsprojekte der jüngsten Zeit: „Wie positiv sich damit einzelne Quartiere verändern und Stadtteile aufgewertet können, kann man am Lucie-Flechtmann-Platz in der Neustadt und am BlauHausGarten in der ansonsten immens versiegelten Überseestadt sehen.“