Kunst und Kultur
Testlauf beschlossen: Bibliothek wird außerhalb regulärer Öffnungszeiten zugänglich
Volljährige KundInnen sollen die Bestände der Stadtbibliothek auch außerhalb der regulären Öffnungszeiten nutzen können. ‚Open Library’ heißt das Konzept, das in Dänemark bereits seit gut einem Jahrzehnt erfolgreich erprobt ist. Die KundInnen haben dabei mit ihrem Bibliotheksausweis den digitalen Schlüssel, um die Bibliothek auch am späteren Abend aufzusuchen. Das Bibliothekspersonal ist dann nicht anwesend. Die Stadtbibliothek will das Konzept zunächst in zwei Außenstellen testen und dann auswerten. Falls der Modellversuch erfolgreich ist, soll ‚Open Library’ in Bremen dauerhaft und flächendeckend eingeführt werden. Das sieht ein Antrag vor, den der Landtag heute auf Initiative der Grünen-Fraktion beschlossen hat. Das ‚Open Library’-Konzept verbindet Digitalisierung und kulturelle Bildung im Sinne der BibliotheksnutzerInnen, so der kulturpolitische Sprecher Nima Pirooznia: „Die Stadtbibliothek ist ein Ort, der zur Erweiterung des eigenen Wissens oder aber auch zur Zerstreuung genutzt werden kann. Gerade in einer flexibilisierten Arbeitswelt ist es vielen Menschen unter der Woche oftmals nicht möglich, dieses Angebot zu nutzen. Auch Jugendliche sind angesichts der Öffnungszeiten mitunter gezwungen, sich zwischen der Recherche fürs Referat oder dem Hobby wie etwa Musikunterricht zu entscheiden. Der selbstbestimmte Zugang zur Stadtbibliothek außerhalb der regulären Öffnungszeiten kann hier Abhilfe schaffen. Warum sollte eine bestehende öffentliche Wissensinfrastruktur wie die Stadtbibliothek mit ihren Medien und Räumlichkeiten nicht außerhalb der regulären Öffnungszeiten den Nutzergruppen zur Verfügung gestellt werden? Mit ihrer Idee der ‚Open Library’ will die Stadtbibliothek die Vorzüge der Digitalisierung vorbildlich im Sinne der KundInnen umsetzen. Wir sind überzeugt, dass die Menschen dieses Angebot mit der gebotenen Verantwortung im Umgang mit den Medien und den Räumlichkeiten wahrnehmen. Sollte der Testlauf erfolgreich sein, steht einer dauerhaften Ausweitung des Konzepts aus unserer Sicht nichts entgegen.“