Verkehr

Lkw-Abbiegeassistenten: Bremen geht mit eigenem Fuhrpark voran

Vom Lastwagen beim Rechtsabbiegen überrollt: Bei solchen Unfällen werden RadfahrerInnen oder FußgängerInnen häufig schwer verletzt oder gar getötet – wie zuletzt im April an der Brillkreuzung. Dabei könnte ein Gutteil dieser Unfälle durch elektronische Abbiegeassistenz-Systeme für Lkw verhindert werden. Überschaubare 2500 Euro kostet ein Abbiegeassistent, während sich die durchschnittlichen Anschaffungskosten für einen Lkw auf 150.000 Euro belaufen. Eine Ausrüstpflicht von Lkw mit dieser Sicherheitstechnik lässt auf nationaler und EU-Ebene aber weiter auf sich warten. Um in Bremen ein Zeichen für mehr Verkehrssicherheit zu setzen, will die Koalition nun auf grüne Initiative den städtischen Fuhrpark mit Abbiegeassistenten ausrüsten: Der ins Parlament eingebrachte Antrag sieht vor, die gut 130 Lkw der Stadt technisch nachzurüsten und neue Lkw nur noch mit Abbiegeassistenten anzuschaffen.

Die Stadt muss mit gutem Beispiel vorangehen, so der verkehrspolitische Sprecher Ralph Saxe, und auch bei bremischen Speditionen für den freiwilligen Einbau von Abbiegeassistenten werben: „Diese Initiative ist ein kleiner Schritt mit hoher Symbolkraft für mehr Verkehrssicherheit auf unseren Straßen. Viele Abbiege-Unfälle von Lkw ließen sich durch Abbiegeassistenten verhindern. Die Assistenz-Systeme entfalten mit geringen Kosten große Wirkung. Wir wollen RadfahrerInnen und FußgängerInnen besser schützen, aber auch Lkw-FahrerInnen vor belastenden Abbiegeunfällen bewahren. Bremen hat im Bundesrat erfolgreich darauf gedrängt, Abbiegeassistenten zur Pflicht zu machen. Doch Bundesverkehrsminister Scheuer (CSU) versteckt sich bisher hinter einer EU-Regelung und bringt eine Lösung auf nationaler Ebene nicht voran. Dabei wäre dies ein wichtiger Anfang, um den Verkehr für RadfahrerInnen und FußgängerInnen sicherer zu machen. Hinzu kommt aber auch: Wir müssen den motorisierten Verkehr in den Innenstädten entschleunigen und die Verkehrswende vorantreiben, um die Sicherheit für die schwächsten VerkehrsteilnehmerInnen entscheidend zu verbessern.“