Umwelt- und Naturschutz

Insektenschutz beschlossen: Bremen muss pestizidfrei werden

Bienen, Schmetterlinge, Libellen – das Insektensterben in Deutschland hat dramatische Züge angenommen: Bis zu 80 Prozent beträgt der Schwund im vergangenen Vierteljahrhundert. Die Hinweise verdichten sich, dass Pestizide dabei eine entscheidende Rolle spielen. So kommt eine aktuelle Studie zu dem Ergebnis, dass das Pflanzengift Glyphosat das Immunsystem der Bienen schwächt, von denen dann bei Kontakt mit Krankheitserregern messbar mehr starben als ohne Kontakt mit dem Ackergift Glyphosat. Vor diesem Hintergrund hat der Landtag heute auf Initiative der Grünen-Fraktion ein Verbot von insektenschädlichen Pestiziden wie Glyphosat auf öffentlichen Grünflächen und Grundstücken in Bremen und Bremerhaven beschlossen. Der Antrag sieht ferner vor, öffentliche Parks, kommunale Friedhöfe und Verkehrsinseln mit insektenfreundlichen Blumen und Futterpflanzen für Schmetterlinge zu bepflanzen. Nicht zuletzt soll das Aufstellen von Insektenhotels unterstützt werden.

Ohne Insekten kollabieren die Ökosysteme, so die Fraktionsvorsitzende Maike Schaefer, der Insektenschutz muss deshalb auch durch ein Glyphosat-Verbot deutlich verbessert werden: „Kleine Insekten sind ökologische Riesen. Sie sorgen dafür, dass gut 80 Prozent der Nutz- und Wildpflanzen bestäubt werden. Das Insektensterben hat verheerende Folgen für die biologische Vielfalt. Denn es kann auch zu einem umfangreichen Artensterben führen, weil mit den Insekten die Nahrungsgrundlage für viele Tiere verschwindet. Das zeichnet sich beim Vogelschwund bereits ab. Wir müssen mehr für Insekten tun. Dazu gehört ein Verbot von Glyphosat und anderen Pestiziden. Nötig ist auch ein radikaler Kurswechsel in der Landwirtschaft, die neben hohem Gifteinsatz auch von Monokulturen geprägt ist. Bremen ist dabei mit seiner extensiven Landwirtschaft auf dem richtigen Weg, den es beizubehalten gilt. Nicht zuletzt müssen wir bei der Bepflanzung von öffentlichen Grünanlagen oder auch Friedhöfen insektenfreundliche Stauden und Blumen verwenden.“