Klimaschutz und Energiewende | Umwelt- und Naturschutz

Fernwärmeleitung: Alternative Trassen umfassend prüfen

Alles auf Anfang: Die geplante Fernwärmeleitung der swb von Horn-Lehe in die Vahr ist für den Klimaschutz zwar ein Gewinn, doch über die Trassenführung ist für die Grünen-Fraktion angesichts des drohenden Kahlschlags von Bäumen in der Kulenkampfallee noch lange nicht das letzte Wort gesprochen. Damit der Baumschutz hohe Priorität erhält, die Anwohnerinteressen umfassend Gehör finden und alle Trassenvarianten im Detail erörtert werden können, hat die Fraktion heute einen Antrag auf den Weg gebracht. Dieser sieht u.a. vor, dass die swb die Trassenvarianten und Prüfkriterien umfänglich und transparent öffentlich zugänglich macht – insbesondere die Verläufe entlang der A 27 und entlang der H.-H.-Meier-Allee. Außerdem soll der Energieversorger auch die von AnwohnerInnen und Beiräten vorgetragenen Varianten prüfen. Nicht zuletzt muss der Baumschutz bei der Trassenwahl ein entscheidender Faktor werden. Die Kriterien für die Trassenwahl sind aufgrund der bisher spärlichen Informationen nicht nachvollziehbar, so die Fraktionsvorsitzende Maike Schaefer, und auch die Rodung von Bäumen in der Kulenkampfallee sollte möglichst verhindert werden: „Bei den Bäumen darf es nicht allein um die Anzahl gehen, vielmehr muss ihr ökologischer Wert berücksichtigt werden. Ein großer Baum an der Kulenkampfallee nützt mehr als ein spindeldürrer Baum an der Autobahn. Zugleich kann die Fernwärmeleitung für den Klimaschutz vor allem dann ihre größte Wirkung entfalten, wenn damit auch möglichst viele Gebäude versorgt werden können. Wir erwarten, dass die swb alle vorgeschlagenen Trassen prüft – auch die von Beiräten und AnwohnerInnen eingebrachten Varianten. Bisher ist nichts entscheidungsreif. Die Prüfungskriterien und -ergebnisse müssen detailliert begründet werden und öffentlich zugänglich gemacht werden. Für den Klimaschutz ist die Stilllegung des Kohlekraftwerks Hastedt, die jährlich gut 100.000 Tonnen Kohlendioxid einspart, und das Umsatteln auf eine Fernwärmeleitung mit heißem Wasser aus dem Müllheizkraftwerk ein großer Schritt. Am Ende muss dafür aber die Trasse ausgewählt werden, für die die Eingriffe in die Pflanzen- und Tierwelt sowie in das Umfeld der Menschen am verträglichsten sind.“