Umwelt- und Naturschutz

Gewerbegebiet-Erweiterung am Airport nur mit Gründächern

Das Kleingartengebiet an der Hanna-Kunath-Straße nahe dem Flughafen wird aufgegeben, nachdem die wenigen verbliebenen KleingärtnerInnen die Auflösung ihres Vereins beschlossen haben. Dort soll das Gewerbegebiet Airport-Stadt um gut 5,8 Hektar erweitert werden, damit die Stadt die Nachfrage aus der Luft- und Raumfahrtbranche bedienen kann. Das geht aus einer Vorlage für die Wirtschafts- sowie Umweltdeputation hervor. Für die Grünen-Fraktion kommt die Umwidmung des aufgegebenen Kleingartengebietes nur deshalb in Frage, weil das Gewerbegebiet über die gesetzlich vorgesehenen Ausgleichsmaßnahmen weit hinaus ökologisch und insektenfreundlich gestaltet werden muss. Vorgesehen ist u.a., Gründächer für die Gebäude festzusetzen und ökologisch hochwertige sowie insektenfreundliche Grünflächen anzulegen.

Die Entwicklung dieses Areals muss ein Vorzeigeprojekt werden, so die Fraktionsvorsitzende Maike Schaefer, wie Klimaschutz auch in Bremer Gewerbegebieten einen hohen Stellenwert erhält: „Angesichts von heftigem Starkregen, der Bremen im Zuge des Klimawandels häufiger treffen wird, sind Gründächer gerade auch für Unternehmen wichtig. Gerade Starkregen bedroht mit Überschwemmungen die Infrastruktur und damit den Logistikstandort. Begrünte Dächer fangen Niederschläge auf, ein Großteil des Wassers verdunstet, der Rest fließt zeitverzögert ab und entlastet so die Kanalisation. Begehbare Dächer können mit den Pflanzen auch als attraktiver Pausenort für die Beschäftigten dienen. Bremen muss sich für den Klimawandel wappnen, um eine lebenswerte Stadt zu bleiben. Gründächer sind dafür eine wichtige Maßnahme. Mit dem neuen Gewerbegebiet am Flughafen besteht die Chance, ein Vorzeigeprojekt für die Verbindung von Ökologie und Ökonomie zu schaffen. Positiv ist, dass die Stadt mit der Erweiterung des Gewerbegebiets Airport-Stadt zusätzliche Arbeitsplätze und mehr Einnahmen erreicht. Zugleich ist die Aufgabe des Kleingartengebietes aber auch ein schlechtes Zeichen. Denn offensichtlich gelingt es dem Landesverband der Gartenfreunde nicht, mehr jüngere Menschen für das Kleingärtnern zu begeistern.“