Klimaschutz und Energiewende | Umwelt- und Naturschutz

Aktuelle Stunde: Raus aus der Kohle, rein in mehr Offshore-Windkraft

Hitzeschäden an Straßen, Ernteausfälle, geschädigte Bäume, aber auch vollgelaufene Keller – der diesjährige Sommer mit Extremwetter gibt einen Ausblick auf das, was Forscher aufgrund von Langzeitdaten als Folgen des Klimawandels für Bremen prognostizieren: mehr Hitzewellen und Starkregen. Bremen verfehlt seine Klimaziele bisher ebenso wie der Bund. Um die negativen Folgen des Klimawandels für die Menschen und den Logistikstandort noch einzudämmen, muss der Klimaschutz jetzt deutlich verbessert werden. Auf grüne Initiative hat die Koalition deshalb eine Aktuelle Stunde unter dem Titel „Klimaziele in Bremen und Deutschland durch Ausbau von Offshore erreichen - Ausstiegsdatum aus Kohlekraft jetzt vereinbaren!" für die kommende Bürgerschaftssitzung auf die Tagesordnung gesetzt. Die Grünen-Fraktion fordert u.a. das schnellstmögliche Abschalten der Bremer Kohlekraftwerke und zugleich den erhöhten Ausbau von Offshore-Windkraft sowie Solarenergie. So sind die Klimaschutzziele noch zu erreichen, wie die jüngste Studie des Fraunhofer-Instituts für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik zeigt, ohne die Stromversorgung zu gefährden.
 
Ambitionierter Klimaschutz ist das Gebot der Stunde, betont die Fraktionsvorsitzende Maike Schaefer, um Bremen als lebenswerte Stadt und wichtigen Logistikstandort zu erhalten: „Wenn eine Hauptverkehrsader wie der Fly Over aufgrund von Hitzeschäden gesperrt werden muss und in Bremen-Nord die Keller nach heftigem Starkregen unter Wasser stehen, zeigt das den Handlungsdruck. Mehr Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel müssen jetzt Hand in Hand gehen. Die Bremer Kohlekraftwerke müssen rasch vom Netz, das verringert hier den klimaschädlichen CO2-Ausstoß um bis zu 30 Prozent. Zugleich muss der Bund endlich die angekündigten Sonderausschreibungen für Wind- und Solaranlagen von sechs Gigawatt umsetzen, davon profitiert auch der Offshore-Standort Bremerhaven. Zudem müssen wir Fernwärme und Abwärme aus der Industrie stärker nutzen. Nicht zuletzt müssen wir den Umstieg auf klimafreundliche Verkehrsmittel mit guten Rahmenbedingungen für  RadfahrerInnen und den Ausbau des ÖPNV-Netzes mit besseren Taktzeiten forcieren, um den CO2-Ausstoß und die Erderwärmung zu begrenzen. Zum Runterkühlen der Stadt müssen große Grünflächen am Stadtrand als Frischluftschneisen gegen Bebauungsbegehren verteidigt, mehr Fassadenbegrünung realisiert und Bäume besser geschützt werden.“

Wie zunehmende Hitzewellen drohen im Zuge des Klimawandels auch mehr Unwetter mit Starkregen. „Um die Überflutungsgefahr von Gebäuden und Straßen durch lang anhaltenden Starkregen für die Menschen und auch den Wirtschaftsstandort zu verringern, sind u.a. mehr Gründächer nötig. Begrünte Dächer halten Niederschläge zurück. Ein Großteil des Wassers verdunstet, der Rest fließt zeitverzögert ab. Bremen braucht eine Gründachverordnung für geeignete Neubaugebiete – gerade auch bei großen Dachflächen in Gewerbegebieten“, unterstreicht Maike Schaefer.