Religion
Die Beschäftigung mit Religion ist aus grüner Sicht für das Verständnis unserer Welt, unserer Gesellschaft, unserer und anderer Kulturen von hoher Bedeutung. Religiosität ist Privatsache, das Wissen über Religionen hingegen ein notwendiger Bildungsinhalt. Deshalb haben wir uns an Stelle des Biblischen Geschichtsunterrichts für das konfessionsübergreifende Fach ‚Religion‘ eingesetzt, an dem seit beginn des Schuljahres 2014/15 alle SchülerInnen unterschiedlichen Glaubens und unterschiedlicher Herkunft gemeinsam teilnehmen können. Das neue Fach soll gleichberechtigt über Religionen, ihre großen Erzählungen und Werte informieren sowie den Dialog darüber fördern. Der Unterricht vermittelt den Heranwachsenden das nötige Grundwissen, um die vielfältigen religiösen Einflüsse auf die Lebenswirklichkeit einordnen zu können. Der neue Unterricht betont das Verbindende und nicht das Trennende. Das Fach kann einen wichtigen Beitrag für das gegenseitige Verständnis und das Miteinander leisten.
Die Bremer Bevölkerungsstruktur hat sich im Verlauf der vergangenen Jahrzehnte verändert. U.a. leben inzwischen rund 40.000 Muslime hier. Das bedeutet, der Islam ist ein Teil Bremens. Für uns Grüne ist es folgerichtig, einen Staatsvertrag mit den muslimischen Religionsgemeinschaften abzuschließen und damit positive Impulse für die Gleichstellung des Islam zu setzen. Der Vertrag sieht u.a. vor, dass muslimische ArbeitnehmerInnen an bestimmten Feiertagen der Arbeit fernbleiben dürfen, das Recht zum Bau von Moscheen besteht oder auch Bestattungen nach muslimischen Grundsätzen vorzunehmen. Der Staatsvertrag ist ein Ausdruck von Religionsfreiheit, stärkt das Verständnis füreinander und bringt damit auch die Integration weiter voran.