Grüne wollen regelmäßige Messungen im Umfeld der Stahlwerke

Bei den drei Staubverwehungen einer Schlammdeponie von Arcelor-Mittel im März sind in Niederbüren die Grenzwerte für Schadstoffe nach den bisher vorliegenden Messergebnissen zwar nicht überschritten worden. Gleichwohl kann dies bei weiteren Staubverwehungen für die Zukunft nicht ausgeschlossen werden, wie aus einem von der Grünen-Fraktion angeforderten Bericht für die Umweltdeputation hervorgeht. Die Nordbremer Bürgerschaftsabgeordnete der Grünen, Maike Schaefer, fordert deshalb regelmäßige Messungen der Luft-, Boden- und Gewässerbelastung im Umfeld der Stahlwerke. Außerdem erwartet sie von Arcelor-Mittal, weitere Staubabwehungen zu vermeiden: „Die Stahlwerke müssen Staubverwehungen von der Schlammdeponie mit einer technisch optimalen Lösung ausschließen. Wenn ein schwarzer Staubfilm von den Weiden und Gärten über die Häuser bis zu Haustieren wie Hund und Katze alles überzieht, ist das eine überaus ärgerliche Einschränkung der Lebensqualität. Vor allem aber haben die Menschen Sorge vor den gesundheitlichen Folgen des schwarzen Ascheregens, der u.a. Schwermetalle enthält. Eine gesundheitliche Gefährdung muss ebenso ausgeschlossen werden wie eine übermäßige Belastung der Umwelt. Neben den technischen Maßnahmen zur vollständigen Absicherung der Schlammdeponie auch bei außergewöhnlichen Wetterereignissen sind deshalb auch regelmäßige Schadstoff-Messungen im Umfeld der Stahlwerke erforderlich. Dies ist die sicherste Methode, frühzeitig eine Gefährdung zu erkennen und gegenzusteuern.“

Zum Hintergrund: Im März war es aufgrund einer extremen Wettersituation mit langanhaltendem Frost bei trockener Luft und starkem Ost-Wind an drei Tagen zu Staubverwehungen von der Schlammdeponie der Stahlwerke gekommen. Normalerweise werden die Schlämme feucht gehalten, um nicht zu stauben. Aufgrund der Wetterverhältnisse sind bei den drei Vorfällen aber die obersten Schichten der Deponie ausgetrocknet. Wegen des sehr kräftigen Windes wurde der getrocknete Staub aufgewirbelt und ging über dem Werderland nieder. Die Hauptinhaltsstoffe der Schlämme und Stäube sind dem Verwaltungsbericht zufolge Eisen, Kalzium, Magnesium, Zink, Aluminium sowie Kohlenstoff. In geringer Konzentration treten aber auch Schwermetalle wie Chrom, Kupfer, Nickel und Cadmium auf. Um Abwehungen künftig zu vermeiden, prüft der Betreiber laut Behördenangaben verschiedene Varianten: Neben der Errichtung von Windzäunen und dem Zusatz von Bindemitteln wird auch eine Verkleinerung der aktiven Deponieflächen und gleichzeitige Abdeckung der nicht aktiven Bereiche geprüft.