Grüne wollen ausgewogenes Verhältnis von Bau- und Grünflächen

In der Diskussion um die Bebauung der alten Gärtnerei an der Billungstraße fordert die Nordbremer Bürgerschaftsabgeordnete Maike Schaefer (Grüne) die Initiatoren der Bürgerinitiative Grünes St.-Magnus auf, die AnwohnerInnen und BürgerInnen nicht mit haltlosen Mutmaßungen über ‚Fällungen schützenswerter Bäume in erheblicher Anzahl‘ zu verunsichern. Ohne Kenntnis des Bebauungsplan-Entwurfes, der derzeit noch erarbeitet werde, werde gegenüber der Öffentlichkeit mit vermuteten Flächengrößen argumentiert, die jeder Grundlage entbehren. „Nach meiner Kenntnis werden voraussichtlich etwa 5 geschützte Bäume gefällt werden müssen. ‚Umfangreiche Fällungen‘, von denen die BI schreibt, vor allem größerer Bäume wird es demnach also nicht geben“, betont Schaefer.

Wer dem Fachplaner im Ausschuss zugehört habe, habe erfahren können, dass es im gesamten Plangebiet aber weit mehr als 200 geschützte, also größere Bäume gebe, die durch die umsichtige Planung erhalten werden könnten. Darüber hinaus gebe es mehrere hundert Bäume geringerer Stärke, die durch die geplante Bebauung nicht berührt würden. „Die Fällung von geschützten Bäumen ist immer bedauerlich“, so die umweltpolitische Sprecherin der Grünen, „ich bin aber überzeugt davon, dass dies im Zuge der Gewinnung von Wohnungen mit Anbindung an Bus und Bahn in einem nahezu ideal erschlossenen Gebiet durchaus vertretbar ist, zumal es sich um eine zum größten Teil versiegelte Fläche des ehemaligen Betriebshofs des Umweltbetriebs Bremen handelt.“ Überdies würden die zu fällenden Bäume durch Neuanpflanzungen in weit größerer Zahl ersetzt, klärt Schaefer auf.
Die Bürgerinitiative vermittle außerdem den falschen Eindruck, die geplante Bebauung gehe auf Kosten von Knoops Park. „Tatsächlich ist das Gegenteil der Fall. Der Bebauungsplan sieht eine Erweiterung der künftig öffentlich nutzbaren Parkfläche um rund 3 Hektar vor. Das finden wir sehr gut. Diese Fläche ist bis heute als Betriebsgelände des Umweltbetriebs Bremen eingezäunt und kein Park“, so Schaefer weiter.

Bei der geplanten Bebauung handele es sich um ein Vorhaben zur städtischen Innenentwicklung, bei dem infolge einer Nutzungsaufgabe bereits erschlossene und versiegelte Flächen zur Schaffung fehlenden Wohnraums genutzt werden sollen, hebt der baupolitische Sprecher Carsten Werner hervor. Dafür könne auf die Neubebauung offener Landschaftsräume verzichtet werden, die erst aufwendig erschlossen werden müssten. „Mit uns soll es einen Flächenfraß durch Siedlungsentwicklung an den Stadträndern unter der Überschrift ‚Bauen auf der Wildschweinwiese‘ möglichst nicht mehr geben. Stattdessen werden wir unsere Strategie der behutsamen Innenentwicklung weiterhin einfordern. Wie auf dem Gelände der alten Stadtgärtnerei, wird dabei auf ein ausgewogenes Verhältnis von Bau- und Grünflächen hingewirkt“, unterstreicht Carsten Werner.