Deponie-Laufzeit verlängern und Gespräch in Metropolregion suchen

In der Diskussion um einen neuen Deponie-Standort fordert die Nordbremer Bürgerschaftsabgeordnete und Fraktionsvorsitzende der Bremer Grünen, Maike Schaefer, zunächst flächenneutral auf der bestehenden Deponie mehr Volumen zu schaffen und zu prüfen, ob weniger Abfälle aus Niedersachsen angenommen werden können. Zugleich sollten in der Metropolregion jetzt Gespräche über einen gemeinsamen Deponie-Standort geführt werden. Bisher kommen gut 20 Prozent des Abfalls aus dem benachbarten Bundesland. Dabei handelt es sich neben Bauabfällen insbesondere um teerhaltigen Straßenaufbruch. „Mehr Deponie-Volumen und weniger Abfall aus Niedersachsen bedeuten eine längere Laufzeit für die Blockland-Deponie. Das verschafft Bremen die nötige Zeit für eine schwierige Lösung. Bremen als dicht besiedelte Stadt hat kaum Möglichkeiten, eine geeignete Fläche für eine neue Deponie zu finden. Wenn überhaupt, kann das nur eine Industriefläche fernab von Wohnbebauung sein. Zusätzliche Deponie-Kapazitäten werden aber auch in Niedersachsen benötigt. Deshalb sollte der Senat jetzt zunächst in der Metropolregion das Gespräch suchen und klären, ob andernorts eine gemeinsame Lösung der Deponie-Frage möglich ist“, so Maike Schaefer.

Die Umweltpolitikerin der Grünen weist zugleich darauf hin, dass Bremen für hier anfallende Bauabfälle von BürgerInnen und Unternehmen die Verantwortung für die Entsorgung habe. „Bremen ist eine wachsende Stadt, in der solche Abfälle im Zuge von Wohnungsbau oder auch Gebäudesanierungen anfallen. Zu einer Lösungssuche gehört angesichts unserer räumlich eng begrenzten Stadt dazu, alle Möglichkeiten auch außerhalb Bremens abzuklopfen und auf Kooperation mit Niedersachsen zu drängen. Wir gehen davon aus, dass insbesondere das Wirtschaftsressort sich um eine Lösung bemüht. Schließlich sind insbesondere die bremische Industrie und Bauwirtschaft auf Deponie-Kapazitäten angewiesen“, unterstreicht Maike Schaefer.

Die umfangreiche Prüfung von Standorten in den 90er Jahren hat gezeigt, dass eine Fläche im Industriepark West in der Nähe der Stahlwerke und weit ab von Wohnbebauung noch am ehesten für eine Bauabfall-Deponie geeignet wäre. Heute kollidiert das aber mit der Entwicklung des Industrieparks. Eine Festlegung auf diese Fläche gibt es deshalb derzeit nicht.