Bremens erste Klimaschutz-Siedlung entsteht in Grohn
Im Grohner Tauwerkquartier wird Bremens erste Klimaschutz-Siedlung gebaut. Das neue Quartier gehört zum Sofortprogramm für mehr Wohnraum und ist mit 105 Wohneinheiten eines der größten Neubauvorhaben in Bremen-Nord. Die Versorgung der Gebäude mit Strom und Nahwärme erfolgt über ein Blockheizkraftwerk, alle Grundstückseigentümer werden Anteilseigner am unterirdischen Leitungsnetz. Die Dächer sind für Solarenergieanlagen auszulegen. In diesem Wohngebiet kommt die effiziente Energieversorgung gerade auch Menschen mit schmalem Geldbeutel zugute, die eine der Sozialwohnungen beziehen werden. Die Baudeputation hat dem Bebauungsplan-Entwurf und seiner öffentlichen Auslegung nun zugestimmt, wie die Nordbremer Bürgerschaftsabgeordnete Maike Schaefer mitteilt. Die energiepolitische Sprecherin der Bremer Grünen bewertet das Vorhaben als vorbildlich. „Die hohe Energieeffizienz von Häusern ist einer der entscheidenden Faktoren, um den Klimawandel zu bremsen. Mit dem Blockheizkraftwerk ist eine nachhaltige und sparsame Energieversorgung des Neubaugebietes verbunden. Zugleich ist die Nutzung von Solarenergie möglich. Die Klimaschutz-Siedlung setzt umweltfreundliche Maßstäbe für das Bauen in Bremen und sollte als Vorbild auf möglichst viele Neubaugebiete übertragen werden. Das Pilotprojekt zeigt, dass hohe Energiestandards auch mit sozialem Wohnungsbau vereinbar und für Investoren machbar sind“, unterstreicht Maike Schaefer.
Auf der 3,8 Hektar großen Brachfläche südlich der Friedrich-Humbert-Straße entstehen 21 Einfamilienhäuser, 8 Doppelhaushälften, 31 Reihenhäuser und Mehrfamilienhäuser mit 45 Wohnungen. Der Anteil an Sozialwohnungen beträgt 25 Prozent. Die Grundstücke messen zwischen 460 Quadratmetern bei Einfamilienhäusern und 300 Quadratmetern je Doppelhaushälfte. Die Firsthöhe der Reihenhausdächer darf maximal 11 Meter betragen. So hoch dürfen auch Staffelgeschosswohnungen mit Flachdach werden. Fahrzeuge können das neue Wohngebiet ausschließlich über die Friedrich-Humbert-Straße ansteuern, um die vorhandenen Wohnstraßen wie die Tauwerkstraße und Grohner Reeperbahn zu schonen. Die neue, von Bäumen gesäumte Straße durch das Neubaugebiet wird im Sinne von Familien mit Kindern verkehrsberuhigt. Die ursprünglich vorgesehene Straßenfläche für das Areal wurde auf 4000 Quadratmeter halbiert.