Kinder

Neues Kita-Brückenjahr stärkt die Sprachförderung

Bremen stärkt mit einem neuen Kita-Brückenjahr die Sprachförderung vor der Einschulung, wie es die Grünen-Fraktion gefordert hatte. Das Brückenjahr unterstützt Kinder mit Sprachförderbedarf, die zuvor keinen Kitaplatz hatten. Für sie werden 20 Kita-Stunden pro Woche verpflichtend angeboten, um ihre Sprachfertigkeiten in der Unterrichtssprache Deutsch vor der Einschulung zu stärken und so den Schuleinstieg zu erleichtern. Damit Kinder mit Förderbedarf die erforderliche Unterstützung wenigstens ein Jahr lang in der Kita erhalten, fand der Primo-Test für Kinder ohne Kitaplatz dieses Jahr erstmals parallel zum Kita-Anmeldeverfahren statt. Für die Angebote mit verbindlicher Sprachförderung hat die Koalition im Haushalt 2022/23 auf grüne Initiative insgesamt 2,3 Millionen Euro zusätzlich veranschlagt. Die Einführung von Vorschulen als Alternative zum Kita-Brückenjahr, wie sie die CDU gefordert hatte, ist damit vom Tisch. Dagegen sprechen insbesondere pädagogische Gründe, aber auch zu große räumliche und personelle Anforderungen. Das geht aus der Senatsantwort auf eine Große Anfrage der Grünen hervor.

Das Kita-Brückenjahr ist ein Meilenstein, so die kinderpolitische Sprecherin Solveig Eschen, damit Kinder mit Sprachförderbedarf fortan nicht mehr durchs Raster fallen und die Chance auf einen guten Schulstart haben: „Das letzte Jahr vor der Einschulung erhält endlich einen angemessenen Stellenwert. Das angekündigte Brückenjahr für Kinder mit Sprachförderbedarf, die bisher keine Kita besuchen, ist ein erster wichtiger Baustein. Jedes Kind muss vor der Einschulung ein Bildungsangebot bekommen, das für einen guten Start in die Schule sorgt. Sei es Sprachförderung, Gruppenerfahrung, der Erwerb sozialer Kompetenzen oder auch motorischer Fertigkeiten. Wir brauchen endlich den fertigen Bildungsplan 0-10, wir brauchen einen Kita-Platz für jedes Kind und wir brauchen die flächendeckend verlässliche Zusammenarbeit von Kitas und Grundschulen. Es gibt in Bremen viele gute Ansätze in der Vorschularbeit, aber diese müssen mit mehr Verve in die Fläche gebracht werden. Jedes einzelne Kind muss davon profitieren können, Modellprojekte reichen nicht. Viel zu oft fällt Vorschularbeit zudem wegen Personalmangel in den Kitas aus. Für das Brückenjahr haben wir im Haushalt Mittel für zusätzliche Sprachförderkräfte sichergestellt. Genauso muss auch sichergestellt werden, dass alle Kitas genug Personal für eine verlässliche Vorschularbeit haben.“