Bildung
IQB-Bildungstrend: Sprachförderung und Qualitätsentwicklung vorantreiben
Im Land Bremen können rund ein Drittel der Viertklässler*innen nicht richtig lesen und rechnen, beim Schreiben sieht es mit über 40 Prozent noch schlechter aus. Das zeigt der Bildungsreport 2021 des Instituts zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB). Demnach sind die Kompetenzwerte im Vergleich zu 2016 in Bremen im Gegensatz zu vielen anderen Ländern allerdings nicht noch schlechter geworden, in Mathe haben sie sich leicht verbessert. Angesichts der Ergebnisse fordert die Grünen-Fraktion mehr konsequente Sprachförderung bereits vor der Einschulung. Außerdem muss das neu gegründete Institut für Qualitätsentwicklung (IQHB) endlich in die Lage versetzt werden, den Schulen effektiv und konsequent bei der datengestützten Schul- und Unterrichtsentwicklung unter die Arme zu greifen. Die Ergebnisse des IQB-Bildungsreports sind nicht zufriedenstellend, betont der bildungspolitische Sprecher Christopher Hupe: „Wenn viele Kinder am Ende der Grundschule nicht richtig lesen, schreiben und rechnen können, ist das insbesondere für die Herstellung von Chancengerechtigkeit und Teilhabe ein Alarmsignal. Bremen und Bremerhaven sind Städte mit hoher Armut und viel Zuwanderung. Das hat Folgen. Wenn nicht mal die Hälfte der Schüler*innen zu Hause immer Deutsch spricht, muss die Antwort eine frühe und systematische Sprachförderung sein. Ohne hinreichende Sprachkenntnisse bei der Einschulung ist eine erfolgreiche Bildungslaufbahn extrem erschwert. Umso wichtiger ist das neue Kita-Brückenjahr mit verpflichtender Sprachförderung für Kinder, bei denen Defizite festgestellt wurden. Dabei darf kein Kind mehr durchs Raster fallen. Wenn Eltern ihr Kind nicht zum Primo-Test schicken, muss künftig eine direkte Ansprache erfolgen. Auch das durchgängige Sprachförderkonzept an Schulen muss weiter vorangetrieben und flächendeckend etabliert werden.“
Ebenso wichtig wie die Sprachförderung ist aus Sicht der Grünen, dass das Institut für Qualitätsentwicklung ins Laufen kommt. „Wir haben keinen Zweifel an der täglich engagierten Leistung von Lehrkräften in den Grundschulen. Das Institut soll unabhängig von der Schulbehörde die Stärken und Schwächen der Schulen nach datengestützten Kriterien analysieren. Das kann die Lehrkräfte dabei unterstützen, mit gezielten Angeboten auch Schüler*innen aus benachteiligten Elternhäusern bessere Chancen auf eine gute Schulbildung zu ermöglichen. Wir können es uns nicht leisten, dass auch nur ein Kind durchs Raster fällt. Wo nötig, müssen dafür auch die erforderlichen Ressourcen weiter verbessert werden“, so Christopher Hupe.