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Grün zur See: Innovationsförderung für die Schifffahrt auf Standortsicherung und Arbeitsplätze fokussieren

Schiffbau braucht Transparenz und Planbarkeit für Finanzierungshilfen

Der Senat hat heute eine Projektförderung im Rahmen des Programms „Innovativer Schiffbau“ beschlossen. Konkret geht es um den Bau eines Testschiffs mit neuartigem Maschinenraum für die Erprobung verschiedenster Treibstoffarten. Emanuel Herold, Fraktionsvorsitzender und Sprecher für Schifffahrt, freut sich über den gefassten Beschluss: „Damit werden rund 100 Arbeitsplätze in der hiesigen Schiffbaubranche gesichert – das macht diese Innovationsförderung zum Vorbild für künftige Projekte. Die bremischen Werften sind innovativ und liefern neue Ansätze für eine nachhaltige Transformation der Schifffahrt. Mit der Förderung des Testschiffs unterstützt das Land Bremen die Entwicklung von emissionsfreien Antriebssystemen. Dabei werden unterschiedliche Brennstoff-Arten unter Realbedingungen auf offener See bis zum Rand des Polargebietes getestet. Mittels modernster Sensorik und Energiemanagement sowie dem Einsatz digitaler Zwillinge werden die Tests umgesetzt und ausgewertet.“

Schiffbau braucht Transparenz und Planbarkeit für Finanzierungshilfen

Die Umsetzung des von Bund und Land kofinanzierten Programms „Innovativer Schiffbau“ stand zuletzt in der Kritik, weil einzelne Projekte nur marginale Arbeitsplatzeffekte hatten und dennoch von Bremen mit hohen sechsstelligen Fördersummen unterstützt wurden. Laut Herold muss die Förderpraxis stärker fokussiert werden: „Wir wollen unsere Unternehmen bei Innovationen auch künftig unterstützen. Statt jedoch wie bisher unterschiedslos alles zu fördern, was beantragt wird, muss der Einsatz unserer Landesmittel dorthin gehen, wo wir tatsächlich effektiv zur Standortsicherung beitragen. Alles andere läuft Gefahr, als Mitnahmeeffekt zu erscheinen, der innovationspolitisch schwer zu rechtfertigen ist. Wie man am heute beschlossenen Förderprojekt sehen kann, ist der Schiffbau im Lande Bremen zu stark und zu innovativ, um sich solchen vermeidbaren Diskussionen auszusetzen.“ Aus Herolds Sicht könnte eine mit dem Bund abgestimmte Kofinanzierungsrichtlinie die Förderpraxis des Landes fokussieren und zugleich Transparenz und Planbarkeit für den bremischen Schiffbau bieten.