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Bebauung der Horner Spitze würde zu teuer

Außer dem Naturschutz sprechen auch die Kosten gegen eine Bebauung der Wiesen.

Ein Fachbüro hat im Auftrag des Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) eine Kostenkalkulation für eine Erschließung der Fläche „Horner Spitze“ vorgelegt, die der Berechnung der WFB deutlich widerspricht. Scharf kritisieren die Experten, dass eine Verdoppelung der bisher angenommenen Erschließungskosten drohe. Für Emanuel Herold, den wirtschaftspolitischen Sprecher der Grünen-Fraktion in der Bremischen Bürgerschaft, steht die Wirtschaftlichkeit damit des Vorhabens endgültig infrage: „Die Haushaltslage ist angespannt, nicht nur jetzt, sondern auf absehbare Zeit. Wir müssen klar priorisieren, welche Gewerbeentwicklungen wir für die Zukunft unseres Standorts wirklich benötigen – und welche nicht. Der Ausbau der Hansalinie, die Fertigstellung der Kunath-Straße und die Neuerschließung der großen Fläche südlich der Landebahn am Flughafen – darauf müssen sich unsere finanziellen und planerischen Kräfte jetzt richten und konzentrieren.“

Erfolgversprechende Flächen schneller entwickeln

Herold hält andere Projekte der Gewerbeentwicklung für strategisch bedeutsamer: „Mittel- und langfristig sind die letzte Erweiterungsstufe des Industrieparks, die Hafenkante in der Überseestadt und umzunutzende Brachen und entwicklungsfähige Altbauten als „Neue Orte der Produktiven Stadt“ wesentlich bedeutsamer als eine Fläche von vier Hektar, die mit einem Durchbruch durch den Bahndamm sehr aufwendig erschlossen werden müsste.“
 
Die Bremer Grünen haben wiederholt die ökologische und soziale Bedeutung der Fläche gegen eine Bebauung angeführt. „Das Wirtschaftsressort wird auf die Kritik des BUND reagieren. Auch unabhängig von der notwendigen Präzisierung der Kostenschätzungen ist es in Abwägung aller Aspekte geboten, von einer Erschließung jetzt Abstand zu nehmen und stattdessen an anderen Stellen dieser Stadt bei der gewerblichen Entwicklung zügiger als bisher voranzugehen“, fordert der wirtschaftspolitische Sprecher abschließend.