Bildung | Soziales und Jugendpolitik
Auch alle Kinder, die keinen Kindergarten besuchen, müssen Sprachförderung erhalten können
Nicht bei allen Kindern kann der Förderbedarf schnell festgestellt werden - dazu sind Nachfragen und Nachtestungen notwendig.
Die Grünen-Bürgerschaftsfraktion hat den Senat nach der Sprachförderung für Kinder gefragt, die keine Kindertagesstätte besuchen. Demnach haben mehr als 80 Prozent dieser Kinder in Bremen einen Sprachförderbedarf, in Bremerhaven sieht es ähnlich aus. Franziska Tell, Sprecherin der grünen Bürgerschaftsfraktion für Kinder- und Bildungspolitik, folgert aus den Zahlen: „Das zeigt, wie bedeutsam die Einführung des Kita-Brückenjahrs ist, das dafür sorgt, dass diesen Kindern ein Sprachförderangebot gemacht und ein Platz in einer Kita angeboten wird. Es zeigt auch die Bedeutung einer frühzeitigen Sprachtestung – nur so können die oft vorhandenen Förderungsbedarfe erkannt und allen Eltern vermittelt werden.“
Denn die Zahlen zeigen auch, wie wichtig es ist, den Kontakt zu Nicht-Kita-Kindern und ihren Eltern zu suchen: Etwa die Hälfte der Eltern erscheinen mit ihren Kindern zunächst nicht zu den angebotenen frühzeitigen Tests – durch weitere Einladungen und Nachtestungen nehmen nach den Angaben der Bildungssenatorin schließlich aber „weit über 90 Prozent“ der Kinder, die keinen Kindergarten besuchen, an Tests auf ihren Sprachförderbedarf teil. „Es ist gut, dass die frühzeitige Testung in Bremen kontinuierlich ausgebaut wurde“, kommentiert das Franziska Tell: „Gleichzeitig muss die Kontaktaufnahme zu den Kindern, die bisher nicht erreicht werden, noch intensiviert werden: Damit wirklich jedes Kind erreicht wird und die Sprachförderung erhalten kann, die es benötigt.“