Kunst und Kultur

Koalition will Musikclubs als Kulturorte fördern

Das Bremer Regierungsbündnis will Musikclubs auf grüne Initiative mit einem eigenen Budget fördern und baurechtlich vor Verdrängung schützen. Den entsprechenden Antrag mit dem Titel ‚Music was my first love’ hat die Bürgerschaft heute beschlossen. Hintergrund: Musikclubs sind ein bedeutender Standortfaktor u.a. für den benötigten Zuzug junger Menschen. Sie bieten nicht allein für Konzerte eine Bühne, sondern auch für viele andere kulturelle und gesellschaftspolitische Formate. Künftig sollen sie mit einem Förderprogramm unterstützt werden - wie dies bei anderen Kulturveranstalter*innen längst der Fall ist. Die Clubs sollen zudem in der Baunutzungsverordnung als Kulturstätten anerkannt werden. Damit will die Koalition abwenden, dass die Umwandlung von Nachbargrundstücken vom Gewerbe- zum Wohngebiet wie bisher das rasche Aus für einen ansässigen Club bedeuten kann.

Die Clubkultur hat für Bremen eine enorme Bedeutung, so die kulturpolitische Sprecherin Kai Wargalla, die Spielstätten müssen als Kulturorte anerkannt und gefördert werden: „Clubs sind ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, aber eben auch noch viel mehr als das. Clubs sind ein bedeutender Bestandteil des kulturellen und gesellschaftlichen Lebens. Leider wird ihr kultureller, künstlerischer und sozialer Wert oft verkannt, aber das ändern wir jetzt. Wir haben heute zum ersten Mal offiziell im Landtag den künstlerischen und kulturellen Wert von Clubs und Musikspielstätten anerkannt - das ist schon eine kleine Revolution, aber es wurde auch Zeit. Neben der Wirtschaftsförderung wollen wir also eine Kulturförderung ermöglichen. Außerdem führen wir das ‚Agent of Change’-Prinzip ein, das Lärmkonflikte verhindern und Clubs besser vor Verdrängung schützen soll. Nicht zuletzt fordern wir auf Bundesebene eine Aufhebung der baurechtlichen Benachteiligung von Clubs, die eine Ansiedlung immer wieder erschwert. Die Clubs sollen nicht länger als ‚Vergnügungsstätten’ gelten, sondern endlich auch dort als ‚Kulturstätten’ anerkannt werden.“