Gesundheit

Grüne: Senat muss jetzt Auffrischungsimpfungen vorbereiten

Trotz des Impffortschritts rechnen Fachleute wegen der hoch ansteckenden Delta-Variante mit steigenden Corona-Infektionen im Herbst und Winter – insbesondere bei jungen Menschen, zumal für Kinder noch kein Impfstoff zugelassen ist. Um schwere Krankheitsverläufe oder gar Todesfälle möglichst gering zu halten und eine Überlastung des Gesundheitssystems zu vermeiden, ist das Impfen neben den weiterhin nötigen Hygieneregeln der entscheidende Faktor. Die Impfung älterer Menschen und Risikogruppen liegt allerdings schon länger zurück, die Schutzwirkung der Impfung kann bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem nachlassen. Deshalb muss der Senat jetzt Auffrischungsimpfungen für diese Personengruppen vorbereiten. Das ist ein Kernpunkt eines Positionspapieres, das die Grünen-Fraktion beschlossen hat. Damit fordert die Fraktion den Senat auch auf, für Bremen zeitnah eine Hospitalisierungsrate als zusätzlichen Leitindikator festzulegen. Bisher spielte vor allem die 7-Tage-Inzidenz, die Kennziffer für Neuansteckungen mit Sars-CoV-2, eine entscheidende Rolle für Maßnahmen wie Lockdowns und die Bundesnotbremse.

Auffrischungsimpfungen sind angesichts der grassierenden Delta-Variante geboten, erläutert die gesundheitspolitische Sprecherin und stellv. Fraktionsvorsitzende Ilona Osterkamp-Weber, um Risikogruppen vor schweren Krankheitsverläufen zu schützen: „Viele ältere Menschen und andere Risikogruppen sind durch die Impfung inzwischen zwar besser vor schweren Krankheitsverläufen geschützt, allerdings hält der Schutz auch nicht ewig. Angesichts der hoch ansteckenden Delta-Variante muss der Senat jetzt die Vorbereitungen für Auffrischungsimpfungen treffen. Das ist nötig, um den Schutz für Risikogruppen aufrecht zu erhalten und eine Überlastung der Krankenhäuser möglichst zu vermeiden.“

Zugleich fordert Ilona Osterkamp-Weber eine Hospitalisierungsrate als ergänzenden Leitindikator für Bremen: „Mit zunehmendem Impfschutz in der Bevölkerung hat eine steigende Inzidenz insgesamt nicht mehr zwangsläufig dieselben Effekte in puncto schwerer Krankheitsverläufe und Belastung der Krankenhäuser wie noch vor einigen Monaten. Welche Maßnahmen neben der Beibehaltung der Hygiene- und Abstandregeln künftig zur Beherrschung der Pandemie nötig sind, lässt sich mit einer ergänzenden Hospitalisierungsrate besser bewerten. Sie gibt Auskunft darüber, wie viele infizierte Menschen tatsächlich schwer erkranken und im Krankenhaus behandelt werden müssen. Das ist eine entscheidende Kennziffer, um die Überlastung des Gesundheitssystems zu vermeiden. Wir werden noch längere Zeit mit dem Corona-Virus leben müssen. Um wieder mehr Freiheiten zu haben, kommt es weiterhin auf verantwortungsvolles Handeln aller Menschen an. Dazu gehören vor allem das Impfen und das Beachten der AHA+A+L-Regeln.“