Gesundheit

Grüne beantragen Krankenstube für Obdachlose

Husten, Schnupfen, Fieber – wer krank ist, gehört ins Bett. Für obdachlose Menschen ist das leichter gesagt als getan. Die Notunterkunft für Obdachlose mit vielen Menschen auf engem Raum eignet sich nicht zum Auskurieren von Krankheiten. Vor dem gleichen Problem stehen obdachlose Menschen nach einer medizinischen Behandlung im Krankenhaus. Die Umstellung von Pflegetagen auf Fallpauschalen hat zu kürzeren Liegezeiten geführt, die Kliniken entlassen die Menschen früher. Für Obdachlose bedeutet das, auch bei schlechtem Wetter wieder ‚auf der Platte‘ zu leben. Die Folge: Wunden können sich entzünden, der geschwächte Körper kann an seine Grenzen geraten. Vor diesem Hintergrund fordert die Grünen-Fraktion eine Krankenstube für Obdachlose, die vorübergehend erkrankt sind oder sich noch in der Genesungsphase befinden. Ein entsprechender Antrag ist nun zur Beschlussfassung ins Parlament eingebracht worden. Die Krankenstube für Obdachlose ist eine wichtige Ergänzung der bestehenden Versorgungsangebote, betont der gesundheitspolitische Sprecher Nima Pirooznia: „Wer auf der Straße lebt, hat kein warmes Bett. Dabei müssen auch leichte Erkrankungen auskuriert werden, damit daraus keine schwer wiegenden gesundheitlichen Beeinträchtigungen folgen. In Bremen fehlt bislang eine Krankenstube für obdachlose Menschen, in der sie sich einige Tage gesund pflegen lassen können. Diese Lücke muss geschlossen werden. Um für eine hohe Akzeptanz der Krankenstube zu sorgen, ist die Kooperation mit dem Sozialdienst der Kliniken und Streetworkern vorgesehen. Da viele Obdachlose ein Tier als Weggefährten haben und sie deshalb Unterkünfte häufig meiden, sollte ihnen auch die Mitnahme von Hund & Co. in  die Krankenstube ermöglicht werden.“