Drogenpolitik | Gesundheit

Drogen-Check soll Gesundheitsschutz und Prävention verbessern

Drogenkonsum ist mit hohen Gesundheitsrisiken verbunden: Neben der Substanz selbst führen beigemischte Chemikalien und Streckmittel sowie unerwartete Schwankungen in der Dosierung zu einer erheblichen Gefahr für Menschen, die sich illegale Drogen auf dem Schwarzmarkt beschaffen. Im Extremfall entpuppt sich die vermeintlich harmlose Party-Pille als Todes-Trip. Allein im Land Bremen sind im Vorjahr 19 Menschen an illegalen Drogen gestorben. Um Gesundheitsrisiken von Drogenkonsumierenden zu mindern und die Suchtprävention zu stärken, setzt sich die Grünen-Fraktion mit einer Initiative für ein Bremer Modellprojekt zum sog. Drug-Checking ein. Vorbild dafür sind Angebote in Wien und Zürich: Dort können Partygänger in Clubs und bei Großveranstaltungen ihre Drogen auf Inhaltsstoffe testen lassen. Gekoppelt ist das Angebot an eine Beratung über Drogengebrauch. Für ein solches Modellprojekt sind aufgrund der deutschen Gesetzeslage allerdings noch rechtliche Probleme zu klären. Umgehend hingegen sollen  beschlagnahmte Drogen analysiert und Warnhinweise im Internet veröffentlicht werden, wenn überdurchschnittliche Wirkstoffgehalte oder gesundheitsgefährdende Beimengungen festgestellt werden. Der Drogen-Check kann Leben retten und zum Umdenken bewegen, betont der gesundheitspolitische Sprecher Nima Pirooznia: „Wenn Leute schon Drogen nehmen, dann sollen sie wenigstens nicht daran sterben. Der Drogen-Check holt die Menschen in der Realität ab und ermöglicht ihnen, etwas sicherer Drogen zu nehmen, die sie ohnehin konsumieren. Mit einem beratenden Gespräch besteht zumindest die Möglichkeit, dass sie ihr Handeln überdenken. Gerade unentschlossene junge Menschen, die das erste Mal eine Party-Pille dabei haben, können so womöglich noch vom Drogenkonsum abgehalten werden. Die Reichweite des Drogenhilfesystems wird mit Drug-Checking erweitert. Außerdem erlaubt der Drogen-Check fundierte Erkenntnisse, welche Drogen sich im Umlauf befinden und welche Konsummuster es gibt. Auf dieser Basis lässt sich auch die Präventionsarbeit verbessern.“