Grünen-Fraktion will Bremen zur 'essbaren Stadt' machen
Die meisten öffentlichen Grünflächen in Bremen entsprechen noch dem gängigen Standard: Zum typischen Bild gehören die klassischen Wechselbeete, die mehrmals im Jahr mit Stiefmütterchen & Co. neu bepflanzt werden. Das ist nicht nur teuer, sondern nützt den StadtbewohnerInnen wenig. Die Grünen-Fraktion drängt deshalb darauf, Bremen nach dem Vorbild anderer Kommunen wie etwa Andernach zur ‚essbaren Stadt‘ zu machen. So könnten u.a. aromatische Tomaten, würziger Basilikum und andere farbenprächtig blühende Kräuter oder auch süßes Spalierobst wie Himbeeren und Johannisbeeren gepflanzt werden. Sobald alles reif ist, dürfen die BürgerInnen dann ernten oder die Samen für den eigenen Balkon bzw. Garten nutzen. Die Umstellung von Wechsel- auf Staudenbeete bringt ökologische und ökonomische Vorteile, betont der ernährungspolitische Sprecher Jan Saffe: „Auf öffentlichen Grünflächen soll künftig das Motto ‚Pflücken erlaubt statt Betreten verboten‘ gelten. Gemüse, Obst und Kräuter sorgen auch für Blütenpracht. Im Gegensatz zu Eisbegonien & Co. haben die BürgerInnen aber einen Nutzen davon. Die neue Bepflanzung soll zu einem optischen und kulinarischen Genuss für die BremerInnen und TouristInnen werden, mit kostenlosem Verzehr für die Menschen und durch geringere Pflegekosten bezahlbar für die Stadt. Nicht zuletzt machen die Nutzpflanzen den Menschen die jahreszeitlichen Nahrungsangebote wieder mehr bewusst. Bei einem Besuch in Andernach konnte ich mich davon überzeugen, dass die ‚essbare Stadt‘ möglich ist und bei den BürgerInnen gut ankommt.“
Die Grünen-Fraktion hinterfragt nun in der nächsten Sitzung der Stadtbürgerschaft, wann der Senat ein Konzept für die ‚essbare Stadt‘ auflegt und welche öffentlichen Flächen für den Anbau von Obst, Gemüse und Kräutern infrage kommen.