Grünen-Fraktion bevorzugt zusätzlichen weltlichen Feiertag

Die Grünen-Fraktion hat sich auf ihrer jüngsten Sitzung in der Feiertagsdebatte positioniert: Die Grünen befürworten einen zusätzlichen Feiertag in Bremen. Sie bevorzugen einen weltlichen Feiertag. Es soll allerdings keine Bremische Insellösung geben. Der zusätzliche Feiertag soll mindestens zusammen mit Niedersachsen eingeführt werden, weil der SchülerInnen-Austausch zwischen beiden Bundesländern hoch ist und Kinder sowie Eltern durch einen zusätzlichen Feiertag keine Probleme bekommen sollen.

Dazu erklärt die stellv. Fraktionsvorsitzende Henrike Müller: „Ein zusätzlicher Feiertag für Bremen ist angesichts von deutlich mehr Feiertagen in südlichen Bundesländern vertretbar. Wir respektieren, dass politische Mitbewerber für einen weiteren kirchlichen Feiertag werben. In Bremen sind allerdings bereits zwei Drittel der neun Feiertage konfessionell gebunden, während die Bevölkerung weltanschaulich deutlich vielfältiger ist. In Niedersachsen mehren sich die Anzeichen, vom Reformationstag wieder Abstand zu nehmen. Für uns vorstellbar wäre z.B. der 8. Mai als Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus und seinem menschenverachtenden System. Der 8. Mai ist zugleich eine Mahnung, Freiheit, Rechtsstaatlichkeit und liberale Demokratie zu verteidigen. Zusammen mit dem europäischen Einheitsgedanken hat dies zu einer in Europa vorher nicht gekannten Phase von Frieden und Stabilität geführt. Das ist in Zeiten von aufkeimenden autoritären und antiliberalen Strömungen und Regimen ein Grund, in sich zu gehen. Ebenso wäre auch der Weltfriedenstag der Vereinten Nationen am 21. September für uns ein angemessener Feiertag. Er soll ein Tag des Waffenstillstands und der Gewaltlosigkeit sein. Das hat angesichts der Weltlage eine ungebrochene Aktualität. Auch der Ökumenische Rat der Kirchen ruft an diesem Tag alljährlich zu Friedensgebeten auf.“

Die Fraktionsvorsitzende Maike Schaefer betont: „Wir erwarten, dass die Landesregierungen von Bremen und Niedersachsen das Gespräch suchen und sich auf einen gemeinsamen Feiertag verständigen. Dabei müssen alle Argumente ergebnisoffen erörtert und das weitere Vorgehen abgestimmt werden. Die Bedeutung eines neuen Feiertages betrifft die Menschen unmittelbar, deshalb sind in dieser Frage auch die Volksvertretungen eng einzubeziehen. Wir sind bereit, aus Rücksicht auf schulpflichtige Kinder und ihre Eltern eine gemeinsame Lösung mit Niedersachsen konstruktiv zu begleiten. Schließlich dürfte auch Niedersachsen aus Rücksichtnahme auf seine in Bremen beschulten Kinder an einer einvernehmlichen Lösung interessiert sein.“