Teilzeit-Ausbildungen für Alleinerziehende verstärken!

In Bremen verfügen rund 67 Prozent der arbeitsuchenden Alleinerziehenden zwischen 25 und 49 Jahren über keine Berufsausbildung. Das geht aus einer Vorlage für die heutige Sitzung der Deputation für Arbeit hervor. Die Grünen-Fraktion fordert, dass für Alleinerziehende die Teilzeit-Ausbildungen gestärkt und passende Berufsschulzeiten angeboten werden. Eine Ausbildung in einem dauerhaft auskömmlichen Berufsfeld erhöht die Chance auf eine Beschäftigung, die das Armutsrisiko der Kinder senken und der Altersarmut alleinerziehender Frauen vorbeugen kann. Aus Sicht der Grünen-Fraktion sind hier insbesondere die Jobcenter in der Pflicht. „Wir brauchen mehr Teilzeit-Ausbildungen, die auch mit kleinen Kindern zu stemmen sind und eine finanzielle Unterstützung, die auch während der Ausbildungsphase für die Familie reicht. Und nicht zuletzt muss sich auch die Arbeitskultur in Deutschland verändern, damit Eltern mitbestimmen können, wann sie arbeiten. Denn oft entscheidet viel mehr die Flexibilität als die Stundenzahl, ob Eltern bei einem Theaterstück an der Schule oder einem Elternabend in der Kita dabei sein können. Hier bedarf es auch einer besseren Abstimmung zwischen Arbeitsressort und Bildungsbehörde, damit eine Teilzeit-Auszubildende auch die passenden Zeiten in der Berufsschule bekommt“, betont der arbeitsmarktpolitische Sprecher Björn Fecker.

Handlungsbedarf sieht die Grünen-Fraktion aber nicht nur bei den Jobcentern, sondern auch beim Senat: „Wir haben eine engagierte Träger-Landschaft, in der eine gute Arbeit geleistet wird. Gleichwohl muss auch hier der Senat eine deutlich stärkere Koordinierungsrolle übernehmen. Nur so können die Maßnahmen ineinander greifen“, so Björn Fecker.

Die Grünen-Fraktion erwartet, dass für Alleinerziehende in punkto Arbeitsmarktförderung und Armutsbekämpfung mehr getan wird. „Alleinerziehende leisten enorm viel, sind häufig allein verantwortlich fürs Geldverdienen, Kindererziehung, für den Haushalt, für den Weg zur Kita, zum Arzt oder zum Fußballverein. Alleinerziehende sind an sieben Tagen die Woche 24 Stunden im Einsatz. Dieses Engagement muss endlich entsprechend gewürdigt werden“, betont der arbeitsmarktpolitische Sprecher Björn Fecker.