Flexiblere Kinderbetreuung in Randzeiten ermöglichen
Arbeitende Eltern brauchen eine verlässliche Kinderbetreuung – umso mehr, wenn sie alleinerziehend sind. Die Grünen-Fraktion will deshalb ein neues Modell geprüft wissen, um die flexiblere Betreuung auch in Randzeiten zu ermöglichen. Vorstellbar ist etwa die Kombination der bisher unabhängig voneinander laufenden Betreuungs-Systeme von Tagespflege und Kindertagesstätte. Außerhalb der üblichen Kita-Öffnungszeiten übernehmen dabei bei Bedarf Tagesmütter/-väter die Betreuung des Kindes in seiner vertrauten Umgebung zu Hause. Die Betreuungskraft geht dabei in den Randzeiten bis 22 Uhr abends oder ab 6 Uhr morgens zum Kind und nicht umgekehrt. Gerade für alleinerziehende Frauen ist die flexiblere Kinderbetreuung eine Voraussetzung, um ihre Arbeit zu behalten und damit vor Altersarmut gewappnet zu sein.
Dazu erklärt die genderpolitische Sprecherin Henrike Müller: „Bremen ist eine Hochburg der Alleinerziehenden. Hier leben gut 18.000 alleinerziehende Mütter und Väter mit minderjährigen Kindern. Fast 70 Prozent davon sind laut Arbeitnehmerkammer erwerbstätig. Alleinerziehende Krankenschwestern, StraßenbahnfahrerInnen oder auch VerkäuferInnen benötigen aufgrund der Schichtdienste ab und an auch zu den Randzeiten des Tages und am Wochenende eine Kinderbetreuung, um Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen. Die flexiblere Kinderbetreuung ist ein zentraler Baustein zur Armutsbekämpfung.“
Der kinderpolitische Sprecher Matthias Güldner ergänzt: „Bei der Ausweitung der Kinderbetreuung geht es ausdrücklich nicht um eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung auch nachts, sondern um flexiblere Möglichkeiten in den Randzeiten. Andere Kommunen wie etwa Offenbach machen längst vor, wie das funktioniert. Wir wollen jetzt geprüft wissen, ob und wie sich solche Modelle auf Bremen übertragen lassen.“