Tödlicher Brechmittel-Einsatz: Scherf und Röwekamp sollen sich ihrer politischen Verantwortung stellen

Bürgermeister a.D. und Ex-Justizsenator Henning Scherf sowie der 2005 amtierende Innensenator Thomas Röwekamp sollen sich gemeinsam zu ihrer politischen Verantwortung für die menschenunwürdige Brechmittel-Praxis in Bremen bekennen – unabhängig vom Ausgang des Strafverfahrens gegen den angeklagten Arzt. Scherf hatte die jahrelange Brechmittel-Vergabe gestern vor dem Landgericht verteidigt. Dazu erklärt der Fraktionsvorsitzende der Grünen, Matthias Güldner: „Die Grüne Fraktion hatte bereits 2001 nach einer tödlichen Brechmittel-Vergabe in Hamburg beantragt, diese unmenschliche Praxis in Bremen zu beenden. Wir hatten dabei deutlich gesagt, dass  wir damit einen ähnlichen Todesfall in Bremen verhindern wollen. Der Antrag wurde abgelehnt. Bremen hielt an der Brechmittel-Praxis fest. Diese Fehlentscheidung hat Laye Alama Condè 2005 mit dem Leben bezahlt. Dieser Tod hätte mit der rechtzeitigen Abkehr von der Brechmittel-Praxis verhindert werden können. Henning Scherf und Thomas Röwekamp sollten sich endlich zu ihrer politischen Verantwortung bekennen. Sie haben die Brechmittel-Vergabe weiter ermöglicht. Dass die Angehörigen von Laye Alama Condè immer noch auf eine offizielle Entschuldigung der politisch Verantwortlichen warten müssen, ist zutiefst beschämend. Schließlich geht es neben der juristischen Bewertung auch um die politische Aufarbeitung dieses Falles.“