Umfrage: Gemeinsamer Unterricht über Religionen

Umfrage: Gemeinsamer Unterricht über Religionen

Zu den Ergebnissen des Internetforums 'Wie viel Religion braucht die Schule' erklärt Hermann Kuhn, Bürgerschaftsabgeordneter von Bündnis 90/DIE GRÜNEN:  "Die TeilnehmerInnen wünschen sich einen gemeinsamen Unterricht für SchülerInnen jeder Glaubensrichtungen. Das bestärkt uns in unserem Vorhaben, einen für alle verbindlichen Unterricht über Religionen einzuführen. Dieser Unterricht soll der großen Bedeutung der Religionen gerecht werden. Die SchülerInnen sollen nicht übereinander, sondern miteinander reden. Eine klare Absage haben die TeilnehmerInnen hingegen der Variante erteilt, am Fach 'Biblischer Geschichtsunterricht' festzuhalten und zusätzlich 'Islamkunde' einzuführen. Wir bedauern, dass die Behörde die Ergebnisse des Onlineforums nicht veröffentlichen will. Aus unserer Sicht täte das der Debatte gut und wäre ein Zeichen für ernst gemeinte Bürgerbeteiligung."

Bekanntlich halten die Grünen das derzeitige Fach 'Biblischer Geschichtsunterricht' auf allgemein christlicher Grundlage für nicht mehr zeitgemäß. "Diese Verengung schließt den jüdischen Glauben und den Islam aus. Die Religionen sollen aber im Grundsatz gleichberechtigt behandelt werden. Das ist auch ein Gebot der Gleichberechtigung aller SchülerInnen. Immerhin haben schon heute über ein Drittel der Bremer GrundschülerInnen einen Migrationshintergrund. Gleichbehandlung und Achtung sind die Voraussetzung für gelingende Integration", betont Hermann Kuhn.

Für die Grünen ist klar, dass Schule kein Ort der Glaubensverkündigung sein darf. "Staatliche Schulen haben nicht die Aufgabe, Menschen in Religionsgemeinschaften zu holen. Das müssen die Glaubensgemeinschaften schon selbst schaffen. Schule bedeutet im Kern die Vermittlung von Wissen", erläutert Hermann Kuhn.