HPV-Impfung: Panikmache verhindern

HPV-Impfung: Panikmache verhindern

„Im Interesse der Mädchen im impffähigen Alter und ihrer Eltern brauchen wir in Bremen dringend unabhängige und verständliche Informationen über die Vor- und Nachteile der Impfung gegen Humane Papillomviren (HPV)“, erklärt Doris Hoch, gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen Bürgerschaftsfraktion. „Patientinnen müssen in die Lage versetzt werden, gegenüber ÄrztInnen offene Fragen anzusprechen und gemeinsam mit den Behandelnden zu entscheiden, welches Vorgehen das richtige ist. Die Grünen fordern den Senat auf, diese Informationen bereitzustellen und ihre Verbreitung gezielt zu unterstützen.“

„Es wäre schön, wenn durch eine Impfung die Rate der Gebärmutterhalskrebs-Erkrankungen gesenkt werden könnte. Wir haben aber bislang viel zu wenig Informationen über die Wirksamkeit und die Risiken der HPV-Impfung, um junge Frauen und Mädchen umfassend aufklären zu können. Von Seiten des Herstellers und der Pharmaunternehmen wird aber in Schulen, im Internet und in Arztpraxen bereits massiv Werbung für die Impfung betrieben. Wir fordern deshalb, dass an Bremer und Bremerhavener Schulen keine derartigen Werbematerialien ausgelegt werden dürfen. Wir wollen unbedingt verhindern, dass hier eine Panikmache betrieben wird, die Mädchen und junge Frauen dazu bringt, sich um jeden Preis impfen zu lassen. Stattdessen fordern wir eine bessere Aufklärung, die auch die vorhandenen medizinischen Unsicherheiten aufzeigt. Mädchen und junge Frauen sollten darüber hinaus schon sehr früh über die Bedeutung einer regelmäßigen Vorsorgeuntersuchung informiert werden. Es besteht sonst die Gefahr, dass  sie die Vorsorge nicht in Anspruch nehmen, weil sie sich nach der Impfung in Sicherheit wiegen. Diese Sicherheit besteht aber nicht, auch weil die Impfung nur gegen die zwei aggressivsten HPV-Typen wirkt“, so Doris Hoch.

Seit Herbst 2006 können sich Mädchen und junge Frauen in Deutschland gegen Humane Papillomviren (HPV) impfen lassen. Von der Impfung gegen zwei Typen der Humanen Papillomviren erhofft man sich langfristig einen deutlichen Rückgang des Gebärmutterhalskrebses. Derzeit erkranken weltweit jährlich rund 500.000 Frauen an dieser Krebsart, etwa 300.000 sterben an den Folgen. In Deutschland werden jedes Jahr rund 6.500 Neuerkrankungen und knapp 1700 Todesfälle registriert. Die HPV-Impfung ist aufgrund der möglichen Nebenwirkungen, die von Blutgerinnungsstörungen über Schwindel bis zu Lähmungen reichen können, umstritten.