Tempolimit auf Autobahnen: Bremen hat Vorreiterrolle
Tempolimit auf Autobahnen: Bremen hat Vorreiterrolle
"Weniger klimaschädliche Abgase, weniger Kraftstoffverbrauch, weniger Lärm und nicht zuletzt weniger Unfälle. Das sind die Vorteile eines Tempolimits, die von einer Studie des Umweltbundesamtes untermauert werden. Die Geschwindigkeitsbeschränkung ist ein Signal für die Autoindustrie, auf energiesparende Modelle statt immer mehr PS zu setzen. Bedauerlicherweise hat die Bundesregierung der Mut verlassen, in ihr Klimaschutzpaket auch die Tempobegrenzung aufzunehmen und damit ebenfalls ein Zeichen für die Fahrzeugproduzenten zu setzen", kommentiert die verkehrspolitische Sprecherin der grünen Fraktion, Maike Schaefer, die heute mit rot-grüner Mehrheit vom Landtag beschlossene Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h auf Bremer Autobahnen.
"Bremen übernimmt mit dem flächendeckenden Tempolimit bundesweit eine Vorreiterrolle. Hier kommt der Klimaschutz ganz praktisch in der Verkehrspolitik an. Damit auf die klimapolitischen Fensterreden der Bundeskanzlerin auch endlich Taten folgen, soll sich der Senat nun auf Bundesebene für eine bundesweite Geschwindigkeitsbegrenzung einsetzen", so Maike Schaefer.
Das Tempolimit ist die schnellste und günstigste Maßnahme zur Reduzierung von Treibhausgasen im Verkehrsbereich, wie die grüne Verkehrspolitikerin erläutert: "Bei einer Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h lässt sich der Kohlendioxid-Ausstoß um 10 bis 30 Prozent verringern. Die Geschwindigkeitsbegrenzung soll auch zu einem Umdenken der Autoindustrie führen: Statt auf Fahrzeuge mit der Leistung mehrerer Kavallerie-Regimenter unter der Motorhaube zu setzen, sollten die Autobauer leichtere und energiesparende Motoren entwickeln. Das Tempolimit schont nicht nur die Umwelt, sondern verringert auch schwere Unfälle. 70 Prozent aller tödlichen Unfälle ereignen sich auf jenen Autobahnabschnitten, die keine Geschwindigkeitsbeschränkung haben. Über 40 Prozent aller schweren Unfälle sind 'Raserunfälle'. Auf dem Autobahnabschnitt zwischen Bremen-Nord und Überseestadt, für den bisher noch kein Tempolimit galt, kommt es laut Polizeiangaben auch aufgrund zu hoher Geschwindigkeiten immer wieder zu schweren Unfällen."
Eine Studie des brandenburgischen Ministeriums für Infrastruktur und Raumordnung vom vergangenen November zeigt zudem, dass eine Tempobegrenzung sogar den Verkehrsfluss steigert und sich wegen der geringeren Zahl an Unfällen auch volkswirtschaftlich rechnet. "Nicht zuletzt verringert sich mit der Geschwindigkeit auch die Lärmbelastung der Menschen, die nahe der Autobahnen wohnen", betont Maike Schaefer.