Notenverzicht: Bessere Förderung statt Auslese

Notenverzicht: Bessere Förderung statt Auslese

"Grundschulen können nun auf Zensuren verzichten und stattdessen auf Lernentwicklungsberichte sowie verbindliche Elterngespräche setzen. Damit wird eine differenzierte Beurteilung der einzelnen Kinder gewährleistet. Wenn am Ende eine starre Note steht, wird das zunichte gemacht. Durch den Verzicht auf das Sitzenbleiben in der Sekundarschule nehmen wir den Druck von den Kindern. Sie erhalten damit mehr Zeit, in Ruhe miteinander zu lernen. Schulen sind nun gefordert, die Kinder stärker zu unterstützen und zu fördern", erklärt Anja Stahmann, bildungspolitische Sprecherin der Grünen, zu den heutigen Beschlüssen der Bildungsdeputation.

Die Deputation hat bei ihrer Sitzung in Bremerhaven endgültig beschlossen, Grundschulen auf Antrag von der Zensurenpflicht zu befreien. Über die Anträge entscheidet künftig die Bildungsbehörde, ohne dass die Deputation damit befasst wird. Damit kommt die Koalition auch einem Wunsch zahlreicher Grundschulen nach, die beides befürworten. Außerdem wurde die Versetzungsverordnung dahingehend verändert, dass das Sitzenbleiben in der Sekundarschule vollständig abgeschafft wird. Zugleich haben die Schulen fortan die Verpflichtung, die SchülerInnen stärker zu fördern.

Die von der CDU weiterhin favorisierten Zensuren halten die Grünen für pädagogisch unsinnig – wie auch die zahlreichen PISA-Studien belegen. "Wenn wir vergleichen, sollten wir uns an der Spitze orientieren. Dazu gehören in erster Linie nicht die anderen Bundesländer, sondern die PISA-Sieger Finnland und Schweden. Dort wird bis zur 8. Klasse auf Noten verzichtet. Ich fordere die CDU auf, einen Blick über den deutschen Tellerrand zu wagen und sich inhaltlich mit den Argumenten nahezu aller Bildungsfachleute auseinanderzusetzen. Die Position der Bremer Christdemokraten ist bislang ideologisch verbohrt", betont Anja Stahmann.