Neue Maßstäbe für Integrationsarbeit

Neue Maßstäbe für Integrationsarbeit

"Alle Integrationsbemühungen können nur dann erfolgreich sein, wenn wir Integration als beiderseitigen Prozess begreifen. Nicht nur MigrantInnen müssen sich bewegen, sondern auch die Gesellschaft. Integrationspolitik heißt fördern und fordern. Dieses Grundprinzip muss zum Leitbild eines aktualisierten Bremer Integrationskonzeptes werden. Das Konzept muss ergebnisorientierter werden. Das zeigt sich beispielsweise in der Debatte um Jugendkriminalität, in der die Frage nach einer nachhaltigen Integration von Jugendlichen mit Migrationshintergrund eine besondere Rolle einnimmt", erklärt Zahra Mohammadzadeh, integrationspolitische Sprecherin der grünen Fraktion, zur Weiterentwicklung des Bremer Integrationskonzeptes. Über den Entwurf berät jetzt erstmals der Unterausschuss 'Migration/Integration' der Sozialdeputation. Das Umdenken in der Bremer Migrationspolitik lässt sich bereits an der Umbenennung des Ausschusses erkennen, der zuvor 'Ausländerintegration' hieß.

Das neue Leitbild macht den rot-grünen Perspektivwechsel in der Integrationspolitik deutlich. Das Leitbild gibt die Ziele für eine praxisorientierte Strategie vor. "Die Ziele, die sich die Integrationspolitik setzt, müssen messbar werden. Purer Aktionismus nützt weder den MigrantInnen noch der Gesellschaft. Wir wollen die Situation in den Schulen und in der Arbeitswelt sowie das Zusammenleben im Stadtteil verbessern. Um den Integrationsprozess voranzubringen, sind strukturelle Veränderungen gefragt", betont Zahra Mohammadzadeh.

Bei den Maßnahmen der Ressorts und geförderten Einrichtungen macht die Koalition die Qualität zum Maßstab. "Wir dürfen uns nicht länger mit der reinen Vermutung zufrieden geben, dass die Maßnahmen schon irgendwie erfolgreich sind. Wir müssen vielmehr  danach fragen, ob die erzielten Ergebnisse den jeweiligen Ressourceneinsatz rechtfertigen", so die grüne Abgeordnete. Dafür wird ein Monitoring-Instrument entwickelt, das frühzeitig erkennbar macht, ob das Geld an der richtigen Stelle ausgegeben wird oder ein Umsteuern nötig ist. Für neue Projekte erarbeitet der Unterausschuss zudem einen Katalog von Kriterien, die die Anforderungen an eine innovative Integrationsarbeit nachvollziehbar beschreiben.