Grüne: Nicht gegen Tierschutz polemisieren
Grüne: Nicht gegen Tierschutz polemisieren
"Wir sind davon überzeugt, dass das Gesundheitsressort den Antrag zu den Affenversuchen unabhängig nach Recht und Gesetz prüft. Der Antrag der Universität ist rechtlich nach dem Tierschutzgesetz zu betrachten. Dabei sind zentral die ethischen Fragen zu beachten. Dabei ist eine schwierige Abwägung zwischen dem Tierschutz als Staatsziel im Grundgesetz und der Forschungsfreiheit zu treffen. Wir sind überzeugt: Die Versuche, bei denen Elektroden ins Hirn der Affen gebohrt werden, sind ethisch nicht vertretbar", erklärt Silvia Schön, wissenschaftspolitische Sprecherin der Grünen.
Silvia Schön erinnert daran, dass die Bürgerschaft einstimmig einen Ausstieg aus den Tierexperimenten mit Primaten an der Universität Bremen beschlossen hat. Ethische Bedenken gegen die Affenversuche hat auch ein Großteil der Bevölkerung. Über 80.000 Bremerinnen und Bremer haben entsprechende Bürgeranträge mitgetragen.
"Der Universität steht nach einer fachlichen Entscheidung des Gesundheitsressorts der Rechtsweg offen. Insofern sind aus unserer Sicht die aufgeregten Stimmen, die bereits mit dem pauschalen Entzug von Drittmitteln drohen, völlig fehl am Platz. Für uns hat die Forschungsfreiheit dort ihre Grenze, wo sie aus ethischen Gründen nicht mehr vertretbar ist. Diesen Grundsatz, der aus gutem Grund gesetzlich verbrieft ist, müssen auch WissenschaftlerInnen akzeptieren. Es geht hier im Kern um eine ethische Frage. Wer dabei einfach nur den Tierschutz gegen die Forschungsfreiheit auszuspielen versucht, macht sich unglaubwürdig", so die wissenschaftspolitische Sprecherin der Grünen.