Binnenschifffahrt kräftig Rückenwind geben

Binnenschifffahrt kräftig Rückenwind geben

"Wir wollen der Binnenschifffahrt kräftig Rückenwind geben. Sie kann mit einer umweltfreundlich modernisierten Flotte angesichts der wachsenden Güterverkehre dazu beitragen, die Hinterlandanbindung der Häfen zu verbessern und auch neue Märkte zu erschließen. Binnenschiffe und die Bahn sind gegenüber dem LKW die umweltschonendere Alternative. Deutschland verfügt über das größte Wasserwege-Netz Europas, nutzt das aber am wenigsten. Wir wollen das Potenzial der Binnenschifffahrt als ökologisch effizienteres Transportmittel besser ausschöpfen. Der jetzt vorgelegte 'Masterplan Binnenschifffahrt' ist ein guter Auftakt. Nun müssen aber konkrete Projekte folgen", erklärt Frank Willmann, hafen- und schifffahrtspolitischer Sprecher der Grünen, zur heutigen Hafenausschuss-Sitzung.

Mit 6,4 Millionen Tonnen Binnenschiffsladung im Vorjahr und mehr als 6,8 Millionen Tonnen binnen Jahresfrist 2008 gehört Bremen zwar zu den Top Ten der deutschen Binnenhäfen. Damit liegt der Stadtstaat aber weit abgeschlagen hinter dem Spitzenreiter Duisburg mit seinen 100 Millionen Tonnen pro Jahr. Bislang werden vor allem Steine und Erden, Fahrzeuge, Maschinen sowie Nahrungs- und Futtermittel per Binnenschiff nach bzw. aus Bremen transportiert.

"Damit die Häfen in Bremen und Bremerhaven für die Binnenschifffahrt noch attraktiver werden, müssen wir ggf. die Hafeninfrastruktur punktuell anpassen. Chancen bieten sich beispielsweise für die Windenergieunternehmen: Für sperriges Schwergut wie die bis zu 50 Meter langen Rotorblätter ist das Binnenschiff ein ideales Transportmittel, das gegenüber dem Schwerguttransport auf der Straße deutlich weniger Aufwand und weniger Kosten verursacht. Auszuloten ist ferner, ob die Versorgung eines namhaften Auto-Werkes mit Motoren aus Stuttgart über die Binnenwasserstraßen erfolgen könnte. Ebenso könnte der Hemelinger Hafen als Drehscheibe für den Versand von Neufahrzeugen nach Bremerhaven dienen", so Frank Willmann.