Wohnungspolitik auf neuem Fundament

Wohnungspolitik auf neuem Fundament

"Zukunftsfähige Wohnungspolitik muss die Bedürfnisse der Bremerinnen und Bremer berücksichtigen. Um neue Einwohnerinnen und Einwohner zu gewinnen sowie Alteingesessene zu halten, ist ein differenziertes Wohnungsangebot für Menschen jeden Alters und mit unterschiedlichem Geldbeutel erforderlich. Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels, veränderter Lebensstile und des Klimaschutzes benötigen wir ein gesamtstädtisches Wohnungsbaukonzept für Bremen. Außerdem wollen wir ein neues Wohnraumförderungsprogramm auflegen, das den sozialen und energiepolitischen Herausforderungen gerecht wird", erklärt Karin Krusche, baupolitische Sprecherin der grünen Fraktion, einen entsprechenden Antrag für die Stadtbürgerschaft.

Der Senat ist aufgefordert, bis Ende 2008 ein neues Wohnungsbaukonzept vorzulegen. "Unser Ziel ist es, die Lebensqualität in den Wohnquartieren zu verbessern und die sozialen Strukturen in den Stadtteilen zu stabilisieren", so Jürgen Pohlmann, baupolitischer Sprecher der SPD-Bürgerschaftsfraktion. Das Konzept soll unter anderem aufzeigen, welche Gebiete für eine Bebauung in Frage kommen und wo Verdichtungspotenziale bestehen. Es soll ferner klären, welchen besonderen Wohnraumbedarf Familien, Singles, Ältere, Studierende sowie Zugewanderte haben und wie der Wohnungsmarkt diesbezüglich aussieht. Auch Anreize für barrierefreies Bauen und ein barrierefreies Wohnumfeld sollen beleuchtet werden. Die Expertise soll zudem Antworten auf die Frage liefern, unter welchen Voraussetzungen höhere Energieeffizienzstandards in einzelnen Baugebieten erreicht werden können.

Der Senat wird darüber hinaus gebeten, für die Jahre 2008 und 2009 ein Wohnraumförderungsprogramm aufzulegen, für das neue Kriterien gelten sollen. Jürgen Pohlmann: "Wir brauchen in Bremen auch in Zukunft ein ausreichendes Angebot an preiswerten und damit bezahlbaren Wohnungen. Das ist eine Anforderung, auf die das neue Wohnraumförderungsprogramm hin ausgerichtet werden muss. Weitere Schwerpunkte müssen auf den Bestandsumbau und die energetische Aufwertung gelegt werden."

Das Baulückenprogramm will Rot-Grün fortführen und Mehr-Generationen-Projekte sowie gemeinschaftliches Wohnen unterstützen. Der Senat soll zudem das Stadtentwicklungskonzept überarbeiten und die Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes einleiten.

"Mit dem Antrag wollen wir eine Wohnungspolitik aus einem Guss erreichen, die Bremen unter sozialen, ökologischen und gestalterischen Gesichtspunkten voranbringt. Indem wir heterogene Nachbarschaften fördern, der sozialen Entmischung entgegentreten und eine moderne, nachhaltige Stadtentwicklung auf den Weg bringen, sichern wir Bremens Stärke als Stadt mit großer Lebensqualität", so Karin Krusche.