Grüne erhalten als erste Fraktion Umweltzertifikat

Grüne erhalten als erste Fraktion Umweltzertifikat

Ab sofort darf die grüne Bürgerschaftsfraktion als erste politische Fraktion bundesweit das EMAS-Logo offiziell verwenden. Frau Fehr-Harms von der Bremer Handelskammer überreichte heute VertreterInnen der grünen Fraktion die Registrierungsurkunde. Wie 18 andere Unternehmen in Bremen haben die Grünen damit ein europäisch geregeltes Umweltmanagementsystem und damit zahlreiche Maßnahmen eingeführt, die die Fraktionsarbeit noch ökologischer gestalten werden. Matthias Güldner, Vorsitzender der grünen Bürgerschaftsfraktion:

"Für die Grünen ist der Umweltschutz ein wichtiger Leitgedanke. Wir wollten wissen, ob sich dies auch in der praktischen Arbeit und im Büroalltag niederschlägt. Jede gesparte Kilowattstunde Strom, jeder eingesparte Liter Heizöl, jedes nicht benutzte Blatt Papier schützt unser Klima. Für eine Zukunft mit mehr erneuerbaren Energien, mehr Energieeffizienz und weniger Ressourcenverbrauch sind viele kleine und große Schritte notwendig. Mit der Zertifizierung und den damit verbundenen Maßnahmen haben wir einen weiteren wichtigen Schritt gemacht."

Von August bis Dezember 2006 wurde die Bestandsaufnahme (z.B. Papier-, Wasser- und Energieverbrauch, zurückgelegte Reisekilometer) im grünen Fraktionsbüro durchgeführt. Alle direkten und indirekten Umweltauswirkungen der praktischen Arbeit wurden bewertet. In einer Umwelterklärung, die auf der grünen Homepage zum Download bereit steht, sind die Ergebnisse festgehalten. Karin Mathes, umweltpolitische Sprecherin, hat sich intensiv mit der praktischen Umsetzung der EMAS-Ergebnisse befasst. "Erfreulich war, dass der Stromverbrauch für die Anzahl der Arbeitsplätze sehr niedrig ist. Um die etwas überdimensionierte Deckenbeleuchtung einzudämmen, haben wir einige Deckenleuchten einfach herausgeschraubt. Was die Reisen der Grünen angehen, so werden überwiegend umweltfreundliche Verkehrsmitteln genutzt.

Herausgestellt hat sich, dass wir an einigen Stellen erheblich ressoucensparender arbeiten können. Für das Fraktionsbüro und die Gaststätte im Haus wurde eine Energieanalyse erstellt. Daraus ergab sich, dass mit allen Energiesparmaßnahmen und einem kleinen Blockheizkraftwerk bis zu 30 Prozent des Kohlendioxidausstoßes eingespart werden können!

Wir haben stromfressende Kopierer gegen energiesparende Geräte ausgetauscht und papiersparende Drucker mit Duplexfunktion eingeführt, um nur einige Beispiele zu nennen. Wichtig war uns, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und auch allen Abgeordneten bewusst zu machen, dass schon kleine Veränderungen von Alltagsgewohnheiten viel bewirken können."

Hintergrund

Das Eco-Management and Audit Scheme, kurz EMAS, ist ein von der Europäischen Gemeinschaft entwickeltes System, bei dem die ökologischen Auswirkungen der Arbeit einer Organisation bewertet werden. Nach erfolgreicher Validierung wird die Organisation in ein öffentliches Register eingetragen und erhält eine europaweit einmalige Registrierungsnummer. EMAS ist ein System, bei dem es einerseits um die systematische Erfassung und Bewertung der ökologischen Auswirkungen der Arbeit der Organisation geht, andererseits um die Einführung eines verbindlichen Systems, mit dem in festgelegten Zeiträumen durch Zuständige die Auswirkungen der Arbeit auf die Umwelt weiterhin systematisch überprüft werden. Es wird nicht nur eine interne Umweltprüfung vollzogen. Zusätzlich prüft ein externer Gutachter die Leistungen und die Umwelterklärung und erklärt diese schließlich für gültig. EMAS ist leistungsorientiert: Der Betrieb soll sich über die umweltgesetzlichen Anforderungen hinaus verbessern! Die Beschäftigten werden aktiv einbezogen. Für Transparenz sorgt zudem die Umwelterklärung, die regelmäßig erstellt wird, sich an den selbst gesteckten Zielen orientiert und alle relevanten Daten zur Organisation enthält.