Graffiti-Entfernung: keine Geschenke an Hausbesitzer

Graffiti-Entfernung: keine Geschenke an Hausbesitzer

Den Plänen des Bau- und Umweltressorts, die Entfernung von Graffitis auf privaten Hauswänden finanziell zu unterstützen, wird die grüne Umweltexpertin Karin Mathes in der kommenden Sitzung der Umweltdeputation nicht zustimmen. "Wenn in Bremen das Geld vom Himmel fiele, könnte man über eine öffentlich geförderte Fassadenreinigung diskutieren. Angesichts der knappen Haushaltsmittel finde ich es allerdings äußerst fragwürdig, privaten Personen die Reinigung ihrer Hauswände zu finanzieren. Graffitis zu entfernen ist nicht Aufgabe des Staates. Wenn ein Dach vom Sturm verwüstet wird oder Wasser in das Haus eindringt, muss der Eigentümer auch für Reparaturen und Instandhaltung aufkommen." Nach den Plänen des Umweltsenators sollen Hauseigentümer sowie kleine und mittlere Unternehmen bis zu 4000 Euro pro Jahr bekommen, wenn Fremdfirmen mit der Reinigung beauftragt werden. 300 Euro gibt es jährlich bei Eigenleistung. Karin Mathes: "Die Begründung, die Öffentlichkeit habe ein Interesse an einem sauberen Erscheinungsbild der Stadt und diese sei deshalb für die Beseitigung des Farbvandalismus zuständig, ist fadenscheinig. Mir fallen noch viele andere Projekte ein, die das Erscheinungsbild der Stadt aufwerten würden, für die aber kein Geld da ist. Hier werden eindeutig falsche Prioritäten gesetzt."