Frau Rose nochmals als Zeugin laden – Hintergründe aufklären

Frau Rose nochmals als Zeugin laden – Hintergründe aufklären

Im Untersuchungsausschuss Kindeswohl hat Heidemarie Rose, zuständige Abteilungsleiterin der Senatorin für Kinder und Jugend, auf die Frage des Ausschussvorsitzenden beteuert, dass es kein Bonussystem zwischen Bremens Kinderheimen und dem Amt für soziale Dienste gäbe. Diese Aussage hat sich jetzt als falsch herausgestellt. Zwischen dem Amt für Soziale Dienste und dem Kinderheim Alten Eichen gibt es einen Vertrag, der besagt, dass beide Seiten sich das eingesparte Geld teilen, wenn ein Kind früher als geplant aus dem Heim entlassen wird. Für jedes Kind, das einen Heimplatz bekommt, steht eine bestimmte Menge Geld zur Verfügung. Wenn das Kind das Heim jedoch früher als erwartet verlässt, bleibt von diesem Geld etwas übrig. Davon behält das Heim 50%, 50% bekommt das Amt für Soziale Dienste. "Wenn ich etwas tue, und hinterher daraus einen Vorteil zu schlagen, dann ist das eindeutig ein Bonussystem. Es stimmt also nicht, was Frau Rose im Untersuchungsausschuss gesagt hat. Ich habe den Vertrag gesehen. Es ist unmöglich, was da ausgehandelt wurde. Ein solches System geht vollkommen zu Lasten der Kinder. Dadurch werden falsche Anreize geschaffen!", kommentiert Klaus Möhle, der für die Grünen im Untersuchungsausschuss sitzt, den bekannt gewordenen Vertrag.

"Die Hintergründe müssen schnellstmöglich aufgeklärt werden. Der Untersuchungsausschuss muss zu einer Sondersitzung zusammen kommen, zu der Frau Rose nochmals als Zeugin eingeladen wird. Sie muss zu dem Vertrag Stellung nehmen", fordert Möhle.