Barrierefreiheit endlich ernst nehmen!
Barrierefreiheit endlich ernst nehmen!
"Da liegen Theorie und Praxis mal wieder weit auseinander", ärgert sich der sozialpolitische Sprecher der grünen Bürgerschaftsfraktion, Dirk Schmidtmann, über die Antwort des Senats auf die kleine Anfrage der Grünen zur Barrierefreitheit der Bremer Sozialzentren. "Wir sind jetzt schon so lange an dem Thema dran, aber wenn wir nachfragen, bekommen wir unwahre oder ausweichende Antworten. Auch dieses Mal ist die Antwort des Senats nicht zufrieden stellend. Er bezeichnet zum Beispiel das Sozialzentrum in Gröpelingen/Walle als 'nicht durchgehend barrierefrei'. Für jeden Rollstuhlfahrer/in ist diese Antwort ein Hohn, denn sie können gar nicht erst in das Gebäude hinein gelangen. Acht Stufen müssten sie dafür überwinden."
"Der Senat hat die Barrierefreiheit beim Betreiben öffentlicher Gebäude schlichtweg nicht im Kopf. Die Verbesserungen für behinderte Menschen scheinen ihm nicht dringlich genug zu sein", so Dirk Schmidtmann. "Wegen des Zustands am Sozialzentrum Süd läuft sogar schon die Vorbereitung einer Klage von 'Selbstbestimmt leben'. Dort ist der Zugang zum Gebäude noch immer nicht barrierefrei. Warum bekennt der Senat in seiner Antwort auf unsere kleine Anfrage nicht klar und deutlich, dass die nicht behindertengerechten Bremer Sozialzentren ein großes Manko sind und dass er sich tatsächlich um eine Lösung dieses Problems bemüht? Nur zwei der sechs Gebäude sind tatsächlich barrierefrei. An allen anderen gibt es diskriminierende Einschränkungen für Menschen mit Behinderung. Die Bedeutung von Barrierefreiheit ist dem Senat nicht bewusst. Denn die genannten Alternativen, beispielsweise behinderte Menschen zu Hause zu besuchen, sind keine Alternativen. Es muss für jeden die gleiche Möglichkeit geben, seine sozialen Angelegenheiten auf neutralem Boden zu erledigen."