Ausstieg aus Affenversuchen – Wie ernst ist es der CDU?

Ausstieg aus Affenversuchen – Wie ernst ist es der CDU?

"Die allgemeine Ankündigung, man wolle die Affenversuche beenden, ersetzt kein konkretes Ausstiegsszenario", erklärt die grüne Bürgerschaftsabgeordnete Silvia Schön mit Blick auf die morgige Debatte über die Affenversuche beim CDU-Parteitag. Die wissenschaftspolitische Sprecherin der grünen Bürgerschaftsfraktion fordert die Christdemokraten auf, endlich der Einführung des Verbandsklagerechts für den Tierschutz zuzustimmen: "Tierschützer müssen endlich die Möglichkeit bekommen, stellvertretend für die Primaten gegen die Versuche klagen zu können. Die Fortdauer der Versuche allein vom Votum der Expertenkommission abhängig zu machen, ist falsch. Die Grünen haben die einseitige Besetzung der Kommission von Anfang an kritisiert. Die Deutsche Forschungsgesellschaft, die maßgeblich die Affenversuche mitfinanziert, hat die Mitglieder vorgeschlagen. Unter ihnen ist kein Experte für Tierethik oder alternative Forschungsformen, dafür aber Forscher, die selbst mit Tieren experimentieren. Alles andere als eine positive Bewertung der Affenversuche durch die Kommission wäre eine Riesenüberraschung!"

Ebenso wie die Pressefreiheit und die Freiheit der Kunst hat auch die Freiheit der Wissenschaft hat ihre Grenzen. Silvia Schön betont: "Es geht um einen Abwägungsprozess. Die Freiheit der Wissenschaft steht ebenso im Grundgesetz wie der Tierschutz. Die Affenversuche sind nur zulässig, wenn sie ethisch vertretbar und unerlässlich sind – das glauben die Grünen nicht."

Der Hinweis des CDU-Spitzenkandidaten Röwekamp, man wolle keine Mittel mehr für die Affenversuche bewilligen, bezeichnet Silvia Schön als Nebelkerze: "So wird Bremen die Affenversuche nicht beenden. Die großen Investitionen für die Gebäude sind getätigt, eine Grundausstattung steht Professor Kreiter zu. Die Finanzierung der Versuche wird wesentlich durch Drittmittel gewährleistet. Bremer Geldentzug kann die Forschung erschweren, aber nicht verhindern. Das verschweigt Herr Röwekamp wohlweislich."