Sportwetten - Staatliches Monopol oder regulierte Vielfalt?

Sportwetten - Staatliches Monopol oder regulierte Vielfalt?

Die künftige Regelung von Sportwetten war Thema auf der gestrigen Fraktionssitzung. Die grünen Bürgerschaftsabgeordneten kritisierten das Vorpreschen des Innensenators in dieser Frage als übereilt und nicht durchdacht. "Das martialische Verbotsverfahren wird dem komplizierten Sachverhalt nicht gerecht. Auch nach dem Urteil des Bundesverfassungs­gerichts ist völlig offen, ob es künftig ein staatliches Monopol auf Sportwetten geben wird oder ob es zu einer regulierten Vielfalt kommt," erklärt der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Matthias Güldner. "Innensenator Röwekamp will jegliche Aktivitäten von betandwin in Bremen verbieten und gleichzeitig finden das Wirtschaftsressort und die Senatskanzlei es völlig in Ordnung, wenn die Firma als Sponsor beim Robocup auftritt. Diese  widersprüchlichen Signale schaden der Glaubwürdigkeit der Politik und verdeutlichen den desolaten Zustand der völlig zerstrittenen Koalition."e grüne Fraktion hat unter anderem beschlossen, eine Anhörung über die komplexe Rechts- und Interessenlage durchzuführen. Matthias Güldner betont: "Schnellschüsse wie die von Senator Röwekamp werden dem komplizierten Sachverhalt nicht gerecht. Bei der Anhörung soll das Problem der Spielsucht ebenso thematisiert werden wie die Interessen von Sportvereine und privater Wettanbieter. Klar ist, dass wir Geld zur Förderung des Leistungs- und Breitensport brauchen. Bisher wird dieser Bereich stark mit Lotterieeinnahmen finanziert. Egal ob wir es künftig mit einem Monopol oder einer regulierten Vielfalt zu tun haben werden – der Sport darf nicht darunter leiden."