Senat schweigt zu Makakenversuchen

Senat schweigt zu Makakenversuchen

"Auf unsere Kleine Anfrage hat der Senat im Kern die Antwort verweigert. Das ist kein angemessener Umgang mit dem Parlament und der Öffentlichkeit. Es gibt ein öffentliches Interesse zu erfahren, was Professor Kreiter genau genehmigt wurde und wie hoch die Belastungen für die Affen sind", kritisiert die wissenschaftspolitische Sprecherin Silvia Schön die Senatsantwort auf eine Kleine Anfrage der grünen Bürgerschaftsfraktion zu den Makakenversuchen an der Universität. "Über eine Senatspresseinformation vom November 2005 hinaus gab es keine wesentlichen Informationen. Dabei handelt es sich nicht um nicht wissen, sondern um nicht wollen."

Auf die Frage "Wie lange dauert die Dressurphase vor dem eigentlichen Versuch?" antwortete der Senat, dass sie bei jedem Tier individuell unterschiedlich sei. Der Akademische Senat erklärt es den Universitätsangehörigen genauer: Sie dauert in der Regel 40-200 Tage. Auch bei der Frage, wie lange dauern die invasiven und nicht invasiven Versuchsphasen, Fehlanzeige. Wiederum ist die Universität genauer: Eine invasive Versuchsreihe dauert 30 bis 150 Tage. Im Kernspin dauert sie 10-30 Tage. Danach gibt es neue Versuchsreihen. Wie es sich mit den Erholungszeiten sind: Schweigen in der Senatsantwort.

"Es ist bedauerlich, dass Herr Böhrnsen, der sich in der Vergangenheit immer gegen die Makakenversuche ausgesprochen hat, jetzt als Bürgermeister nicht einmal dafür sorgt, dass die Öffentlichkeit umfassend informiert wird", so Silvia Schön weiter. Die Senatsantwort macht immerhin klar: Die Affenversuche werden ausgeweitet. Zusätzlich wird an 60 Ratten experimentiert. Ob und worin die höheren Auflagen bestehen, bleibt unklar, es gibt kein Konzept für den Ausstieg. Die Expertenkommission, die die Affenversuche begutachten soll, wird sich aus Vorschlägen der Universität und der Geld gebenden DFG zusammensetzen. "Es darf gefragt werden, wie unabhängig eine Gutachterkommission ist, die sich selbst begutachtet. Die Gutachter müssen von unabhängiger Seite vorgeschlagen werden", fordert Schön abschließend.