Affenversuche - Fragwürdige Expertenkommission

Affenversuche - Fragwürdige Expertenkommission

In der heutigen Sitzung der Wissenschaftsdeputation wurde gegen die Stimmen der Grünen das weitere Verfahren in Sachen Expertenkommission für die Evaluierung der Makakenversuche beschlossen. "Weder die geplante Zusammensetzung noch der Arbeitsauftrag entspricht unseren Erwartungen. Es gibt keinerlei Hinweis darauf, dass die Experten den Ausstieg aus den Affenversuchen bis spätestens 2010 mit vorbereiten sollen," kritisiert die grüne Bürgerschaftsabgeordnete Silvia Schön. "Bewusst wurde das Datum 2010 als Zeitpunkt für den Ausstieg aus der Vorlage für die heutige Sitzung gestrichen. Außerdem ist nur von einer Evaluation der Versuche die Rede. Nicht davon, dass die Experten Ausstiegsszenarien entwickeln sollen, wie von der SPD mehrfach öffentlich verkündet."

Die wissenschaftspolitische Sprecherin der grünen Fraktion befürchtet eine einseitige Zusammensetzung der Expertenkommission. Wer in diesem Gremium vertreten sein wird bleibt streng geheim. Nicht einmal die Zahl der Personen wird verraten. Senator Lemke wird die Fachleute aus Vorschlägen der Universität, der Deutscher Forschungsgemeinschaft und des Tierschutzbundes auswählen. Fest steht lediglich, dass aus der Liste der Tierschützer nur eine Person ausgewählt wird. Kommentar von Silvia Schön: "Mindestens zwei WissenschaftlerInnen werden aus den Listen von Uni (die die Versuche durchführt) und Forschungsgemein­schaft (die die Versuche mitfinanziert) für das Gremium bestimmt. Damit wird die Kommission von dieser Seite dominiert. Ich bezweifele, dass der notwendige Abwägungsprozess zwischen Forschungsfreiheit und Tierschutz in diesem Gremium gewährleistet ist."