Tod nach Brechmittel im Polizeigewahrsam: Weitere Aufklärung nötig

Tod nach Brechmittel im Polizeigewahrsam: Weitere Aufklärung nötig

Das Gutachten der Berliner Ärzte zum Tod von Laye-Alama Condé nach der Vergabe von Brechmitteln kommentiert Matthias Güldner, innenpolitische Sprecher der Grünen Bürgerschaftsfraktion:
„Trotz der medizinisch interessanten Ausführungen ist die Todesursache im Brechmittelfall noch nicht geklärt. Wenn man mit gesundem Menschenverstand an die Sache herangeht, bleibt eine Tatsache unumstößlich: Herr Condé ist in dieser Nacht während einer zwangsweisen Brechmittelvergabe mit Magensonde ins Koma gefallen und Tage später gestorben. Ohne diesen Eingriff im Polizeigewahrsam wäre er aller Voraussicht nach noch am Leben und gesund. Dabei davon zu sprechen, dass die Brechmittelvergabe nicht ursächlich für den Tod gewesen sei, verbietet sich von selbst. Auch die festgestellte Vorerkrankung zeigt nur, dass solch weit reichende Eingriffe in die Gesundheit von Verdächtigen ein sehr hohes Risiko darstellen.“

Güldner fordert Staatsanwaltschaft und Polizei auf, mit Hilfe weiterer Experten den Hergang der Ereignisse in dieser Nacht vollständig aufzuklären. „Wenn die Umstände dieses Todesfalls im Dunkeln bleiben, wird erneut das weit verbreitete Vorurteil in der Bevölkerung bestätigt, dass bei staatlichem Fehlerverhalten weder die Wahrheit vollständig ans Licht kommt, noch etwaige Schuldige zur Verantwortung gezogen werden. Bei aller verständlichen Distanz in der Bevölkerung gegenüber Drogendealern, hierfür haben Menschen einfach kein Verständnis.“