Möhle: Stahlwerke-Millionen nicht zum Fenster raus werfen

Möhle: Stahlwerke-Millionen nicht zum Fenster raus werfen

"Jetzt spinnt die große Koalition endgültig", kommentiert Klaus Möhle, wirtschaftspolitischer Sprecher der grünen Fraktion, den Beschluss des Senats und der Wirtschaftsförderungsausschüsse, die Hälfte der Erlöse aus dem Verkauf der Stahlwerke­anteile in die Erschließung weiterer Gewerbegebiete und in ein Gründerzentrum zu stecken.

"Bremen erstickt schon heute an Gewerbeflächen, auch in Bremen Nord! Und an leeren Gewerbeimmobilien herrscht in Bremen Nord bestimmt kein Mangel" weiß der überzeugte Bremen Norder Möhle: "Wenn die Große Koalition wirklich etwas für den gebeutelten Bremer Norden tun will – und ich will das –, braucht es mehr Phantasie als das BWK-Gelände für Industrieansiedlungen zu räumen: die gezielte Förderung zukunftsfähiger Arbeitsplätze in Forschung und Entwicklung zum Beispiel, die Unterstützung von Klein­unter­nehmern oder auch ein Anschub für Standort­gemeinschaften (BID)."

Gerade erschien der Flächenbericht des Wirtschaftsressorts, demzufolge in Bremen über 207 Hektar Gewerbeflächen in allen Kategorien zur Verfügung stehen: "Das ist mehr als doppelt so viel, als an Vorratshaltung nötig ist – wenn der Senat seinen eigenen Richtwerten glaubt" bilanziert Klaus Möhle. Bei den Gründer- und Technologiezentren sieht die Situation kaum anders aus: In den Fahrenheithäusern II und III und im Gründerzentrum Airport steht die Hälfte der Räume leer. "Besonders absurd ist die Erschließung von weiteren 3,4 ha für das Verwaltungsgebäude der Stahlwerke – ausgerechnet im Bremer Industriepark, wo seit Jahren über 36 Hektar komplett erschlossene Gewerbefläche vor sich hin  gammeln."