Kulturpolitik erreicht neuen Tiefpunkt

Kulturpolitik erreicht neuen Tiefpunkt

"Die Kulturpolitik der großen Koalition erreicht mit dem niveaulosen öffentlichen Abgesang auf die Biennale einen neuen Tiefpunkt. Erst wird das Kulturhauptstadt-Team beauftragt, bis Ende April ein Konzept vorzulegen, wie die Aufbruchstimmung erhalten und fortgeführt werden kann. Dann wird vor der Diskussion in den zuständigen parlamentarischen Gremien vom Kultursenator und der kulturpolitischen Sprecherin der SPD-Fraktion das vorgeschlagene Biennale-Projekt sang- und klanglos abserviert. Das ist stillos und verhindert die notwendige inhaltliche Debatte," kritisiert die grüne Bürgerschaftsabgeordnete Karin Krusche. Die kulturpolitische Sprecherin der grünen Fraktion betont: "Die Bewerbung zur Kulturhauptstadt hat in Bremen viel Positives bewirkt, Kreativität freigesetzt und neue Vernetzungen geschaffen. Die Bedeutung der Kultur für die ganze Stadt und alle ihre Menschen wurde von vielen zum ersten Mal begriffen. Es ist ein Trauerspiel, wenn dieser positive Prozess von den Verantwortlichen in CDU und SPD gekappt wird."

Als "voll daneben" bezeichnet Karin Krusche die Äußerung ihrer SPD-Kollegin Carmen Emigholz, Bremen könne sich keine Party wie die Biennale leisten: "Damit hat sich Frau Emigholz als kulturpolitische Sprecherin selbst disqualifiziert. Wenn in Bremen jemand in den letzten zehn Jahren auf unverantwortliche Art und Weise Party gefeiert hat, dann war es die große Koalition. Im übrigen ist es billiger Populismus, das Biennale-Projekt schlicht als teure Party abzuklassifizieren."

Die Grünen fordern die Fraktionen von SPD und CDU auf, endlich die ausstehende inhaltliche Debatte über den Vorschlag in der Kulturdeputation zu führen. "Das Kulturressort unter Senator Peter Gloystein hat bisher nichts Richtungsweisendes präsentiert. Umso wichtiger ist es, das Biennale-Projekt ernsthaft zu diskutieren. Eine Bündelung kultureller Veranstaltungen im Rahmen einer Biennale erscheint sinnvoll. Wie das genau aussehen könnte und welche Summe dafür nötig ist muss ernsthaft diskutiert werden. Das hat das Kulturhaupstadt-Team verdient. Ansonsten taugt der angestrebte Titel einer Kulturstadt Bremens nur noch für ironische Kommentare."